Verhaltensbeeinflussung durch Sicherheitskommunikation und Verkehrsueberwachung

Gesetzliche Bestimmungen und ihre Sanktionierung im Falle der Nicht-Befolgung dienen seit Beginn des motorisierten Verkehrs der Verkehrssicherheit und der Verkehrsregelung. Aus dieser gesetzlichen Verpflichtung des Staates leitet sich traditionell auch die Aufgabe der Verkehrsaufklaerung ab. Aufklaerung und Kommunikation fuer die Verkehrssicherheit wird in Deutschland seit Beginn der 1960er Jahre auch von anderen Institutionen geleistet. Polizeiliche Ueberwachung und Sicherheitskommunikation naehern sich einander in Form und Inhalt immer mehr an. Das 1. Kapitel des Beitrags beschreibt die Bedeutung von Sicherheitskommunikation und Verkehrsueberwachung im Gesamtsystem sicherheitsbeeinflussender Massnahmen. Das 2. Kapitel widmet sich der Sicherheitskommunikation. Zunaechst wird aus dem Blickwinkel der Verkehrspsychologie die Entwicklung der Sicherheitskommunikation seit den 1960er Jahren und der Weg von der klassischen Verkehrssaufklaerung zu einer wissenschaftlich fundierten Verkehrssicherheitsarbeit beschrieben. Die verstaerkte interdisziplinaere Verflechtung der Verkehrspsychologie fuehrte zur Integration neuer Konzepte, insbesondere aus dem Bereich des Sozialmarketings. Neuere Beitraege der Verkehrspsychologie zur Massnahmenentwicklung sind die Operationalisierung programmatischer Zielvorgaben, die Wahl geeigneter Anspracheformen und Kommunikationsmittel sowie die psychologische Fundierung von Kommunikationskonzepten und -strategien. Des Weiteren werden zwei Evaluationsformen naeher erlaeutert: die formative Evaluation, die die Kommunikationsmassnahme verpflichtend begleitet, und die summative Evaluation, die fakultativ nach Abschluss einer Massnahme angewandt werden kann. Da die Zahl dokumentierter Evaluationsstudien im deutschsprachigen Raum klein ist, werden diese Ausfuehrungen um eine Darstellung von internationalen Evalutionsstudien ergaenzt. Das 3. Kapitel behandelt das Thema der polizeilichen Ueberwachung, die ein fester Bestandteil der Verkehrssicherheit ist. Die Autoren beschreiben das Wirkprinzip und verschiedene Theorien der Abschreckung. Im Anschluss wird die Wirkung von Sicherheitskommunikation und -kampagnen im Kontext polizeilicher Ueberwachung dargestellt. Geeignete Medienberichterstattung kann die subjektive Entdeckungswahrscheinlichkeit steigern und die wahrgenommene Sanktionshaerte kann die Bereitschaft zu regelkonformem Verhalten erhoehen. Der letzte Abschnitt widmet sich der Evaluation polizeilicher Ueberwachungsmassnahmen, insbesondere dem EU-Projekt ESCAPE, in dessen Rahmen die gaengigen Praktiken der Evaluation gesichtet und Methodenempfehlungen zusammenstellt wurden. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D361971. (KfV/K)

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01327574
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 978-3-8017-1512-0
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 19 2011 11:59AM