Auswirkungen realisierter Verkehrsmassnahmen auf die Reduktion des Energieverbrauchs im staedtischen Gebiet

Mit dem Ziel, den Energieverbrauch und die damit verbundenen Abgasemissionen des Verkehrs zu senken, haben einige Staedte begonnen, Massnahmen zu verwirklichen, die mit der Forderung nach Nachhaltigkeit in Einklang stehen. Die meisten der in diesem Zusammenhang haeufig benannten Massnahmen und die Ergebnisse ihrer Einfuehrung wurden im vorliegenden, im Rahmen des SAVE-Programms der EU gefoerderten Projekts EMRECU (Effects of Realised Traffic Measures on the Reduction of Energy-Consumption in Urban Transport) untersucht. Ziel dieses Projektes ist es, qualitative und quantitative Angaben ueber Massnahmen der Verkehrsorganisation sowie der Verkehrs- und Stadtplanung zu finden, mit denen es gelingt, den Energieverbrauch langfristig zu reduzieren. Verwendet wurden Daten aus Wien (Oesterreich), Helsinki (Finnland), Saarbruecken (Deutschland), Schlanders (Italien), Eisenstadt und St. Veit an der Glan (beide Oesterreich). Die aus Haushaltsbefragungen gewonnenen Ergebnisse bilden eine Grundlage fuer die quantifizierende Beurteilung der verkehrlichen sowie der energetischen Wirkungen von Massnahmen. Ergaenzt werden die Befragungsergebnisse durch eine Reihe umfangreicher demografischer Daten ueber die untersuchten Staedte. Die Veraenderungen im Modal Split der taeglichen Wege werden als grundlegendes und staerkstes Element der Veraenderung des Verkehrsenergiebedarfs gesehen. In einer Tabelle werden die erzielten Energieeinsparungen in den Staedten mit Vorher-Nachher-Erhebungen der Mobilitaet (Wien, Eisenstadt, St. Veit und Schlanders) den Verkehrsmassnahmen gegenuebergestellt. Allen Untersuchungsstaedten ist ein hohes Mass an umweltpolitischer Verantwortlichkeit zu bescheinigen. Die Analyse der Massnahmen zeigte, dass einige Staedte die in sie gesetzten Erwartungen hinsichtlich moeglicher Energieeinsparungseffekte im Verkehrssystem erfuellen konnten. Dies gilt vor allem fuer jene Massnahmen, mit denen die Nichtmotorisierten gefoerdert werden. Eine Minimalabschaetzung bescheinigte Fussgaengerzonen eine Reduktion des Primaerenergieeinsatzes im werktaeglichen Verkehr von mindestens 1,3 bis 3,4 Megajoule pro Quadratkilometer Fussgaengerzone inklusive Zufahrtsbeschraenkung. Auch mit einer Fahrradinfrastruktur, Tempo-30-Zonen und Verkehrsverbuenden wurden signifikante Reduktionen des verkehrlichen Primaerenergieverbrauchs erreicht. Waehrend in den kleineren Untersuchungsstaedten die Massnahmen zur Foerderung der Nichtmotorisierten den groessten Anteil moeglicher Energieeinsparungen ausmachten, gelang dies in der Grossstadt mit Massnahmen zur Foerderung des oeffentlichen Verkehrs. Fuer die Beschleunigung des staedtischen oeffentlichen Verkehrs in Wien mittels getrennter Fuehrung errechnete sich ein Energieeinsparungswert von etwa 12 Megajoule pro Meter zusaetzlicher getrennter Fuehrung an einem Werktag. Die durchgefuehrten Massnahmen im Strassensystem und im Parkraum - unbeschraenktes Stellplatzangebot, Kurzparkplaetze, Parkleitsystem, Umfahrungsstrassen, raumplanerische Massnahmen - brachten unterschiedliche Wirkungen. Waehrend die Parkraummassnahmen sowohl zur Erhoehung als auch zur Reduzierung des Energieverbrauchs fuehren koennen, wirken sich die praktizierten raumplanerischen Massnahmen und Umfahrungsstrassen erhoehend aus. (KfV/A)

  • Availability:
  • Authors:
    • PFAFFENBICHLER, P
    • KNOFLACHER, H
    • SCHOPF, M
    • Mailer, M
  • Publication Date: 2006

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01327046
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 978-3-9501909-3-9
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 19 2011 11:33AM