FEHLERRECHNUNG UND SENSITIVITAETSANALYSE FUER FRAGEN DER LUFTREINHALTUNG

Die Kantone sind durch die Luftreinhalte-Verordnung des Bundes zur Verwirklichung von Massnahmen gegen uebermaessige Immissionen verpflichtet. Zu diesem Zweck wurden und werden in allen Kantonen eine grosse Zahl von Modellrechnungen durchgefuehrt. Deren Ergebnisse bestimmen in grossem Mass die heutige Luftreinhaltepolitik. Nur in den wenigsten Faellen sind aber die Genauigkeit und die Zuverlaessigkeit der Ergebnisse analysiert worden. Die vorliegende Forschungsarbeit hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, mit Fokus auf den Bereich Luftschadstoffe in der Umgebung von Strassen, die bekannten Instrumente der Fehlerrechnung und der Sensitivitaetsanalyse auf die Modellkette Verkehr-Emissionen-Immissionen-Vergleich mit Grenzwerten-Handlungsbedarf-Massnahmen-Emissionen, etc. anzuwenden. Als Beispiele werden einfache Modelle ausgewaehlt, die bereits in einigen Kantonen Anwendung gefunden haben: INFRAS-Verkehrsmodell, BUWAL-Emissionsmodell, INFRAS-Immissionsmodell, HIWAY 2-Immissionsmodell. Fuer die Modellaussagen werden Fehlerschranken berechnet, Vergleiche mit bestehenden Verkehrszaehlungen und Immissionsmessungen durchgefuehrt sowie Sensitivitaeten untersucht. Ergebnisse und Folgerungen fuer die Praxis: - Die Vorhersage von Fahrleistung ist beim betrachteten Verkehrsmodell im Mittel auf ca. 15 Prozent bei Personenwagen und 20 Prozent bei Lastwagen genau. - Die Genauigkeit einer NOx-Emissionsvorhersage liegt zwischen 20 und 25 Prozent. Sensitive Eingabegroessen sind der Lastwagenanteil am DTV und die Emissionsfaktoren der Lastwagen. Noch zuwenig bekannt ist der Einfluss von Steigungen. - Die Prognose eines NO2 Jahresmittelwertes mit Hilfe des INFRAS-Modells liegt mit ihrer Genauigkeit im Bereich 15 bis 40 Prozent, wobei hohe Immissionskonzentrationen genauer vorausgesagt werden koennen als niedrige. - Bei der Diskussion einer Massnahme ist deren berechnete Auswirkung selbst auch wieder fehlerbehaftet, was den Gesamtfehler einer Prognose erhoeht. Allerdings ist diese Erhoehung unbedeutend, mindestens solange die Auswirkung emissionsseitig weniger als minus 20 Prozent betraegt (Emissionsreduktion im Szenario "mit Massnahme" gegenueber "ohne Massnahme"). - Die Verminderung von Fehlern ist auf zwei Stufen moeglich: erstens durch die Wahl des optimalen Modells (das kann durchaus ein einfacheres sein, als dasjenige, das man bereits auf dem Computer hat) und zweitens durch die genauere Bestimmung der Eingabegroessen Hintergrund-Immissionen, Lastwagenanteile, Fahrverhalten/Geschwindigkeit (die Reihenfolge spiegelt die Prioritaeten aus der Sicht der Immissionsberechnung wider). Der Einfluss von Steigungen koennte im Alpenraum gross sein. Zur Zeit werden Messreihen durchgefuehrt, die diese Frage beantworten sollen. Dieser Bericht beendet die unter IDS-Nummer 704156 beschriebene Forschungsarbeit. (A)

  • Corporate Authors:

    VEREINIGUNG SCHWEIZERISCHER VERKEHRSINGENIEURE (SVI)

    LEONHARDSTRASSE 27
    ZUERICH,   SUISSE  CH-8001

    VEREINIGUNG SCHWEIZERISCHER STRASSENFACHLEUTE (VSS)

    SEEFELDSTRASSE 9
    ZUERICH,   SUISSE  CH-008
  • Authors:
    • MAUCH, S
    • KELLER, M
    • HELDSTAB, J
    • ROTACH, M
    • RAMSEIER, H
  • Publication Date: 1992-12-17

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 102S+XLIII
  • Serial:
    • Issue Number: 258

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01245715
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Nov 20 2010 3:17AM