ERFAHRUNGEN MIT TEMPO 30. PLANUNG - UMSETZUNG - UMWELTAUSWIRKUNGEN DER VERKEHRSBERUHIGUNG

Die nach einer mehrjaehrigen Versuchsphase zum 1.1.1990 in die Strassenverkehrsordnung aufgenommene Moeglichkeit zur Ausweisung von Tempo-30-Zonen gehoert mittlerweile zu den am weitesten verbreiteten Instrumenten der flaechenhaften Verkehrsberuhigung. Aber auch die Einbeziehung verkehrswichtiger Strassen (Hauptverkehrsstrassen) sowie die Einfuehrung ergaenzender Regelungen, wie sogenannte "Tempo-30-Strassen", verkehrsberuhigte Wohnstrassen, Tempo-20 beziehungsweise Tempo-10-Zonen in verkehrsberuhigten Geschaeftsbereichen werden in zunehmendem Masse im staedtischen und laendlichen Siedlungsraum praktiziert. Ziel aller dieser umweltorientierten Massnahmen ist die Reduzierung der realen Fahrgeschwindigkeiten auf ein fuer die Nutzung von Strassenraeumen angepasstes Mass. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass eine Beschilderung allein nicht ausreichend ist, sondern dass eine nachhaltige Reduzierung der Geschwindigkeiten haeufig nur durch unterstuetzende bauliche Massnahmen zu erreichen ist. Vor diesem Hintergrund verdeutlicht der Bericht: - welche umweltbezogenen, verkehrlichen und staedtebaulichen Ziele durch Verkehrsberuhigung erreicht werden koennen; - wie die rechtlichen Rahmenbedingungen aussehen; - durch welche Analyseschritte vorhandene Konflikte aufgezeigt werden koennen sowie; - welche Konzeptionen und Massnahmen geeignet sind, diese Konflikte zu beheben. Da die Ausgangssituationen und die Loesungswege von Ort zu Ort verschieden sind, muessen angepasste Loesungsansaetze entwickelt werden. Der Bericht kann und will deshalb kein "Rezeptbuch" sein. Die aufgefuehrten Beispiele sollen verdeutlichen, dass zahlreiche Staedte und Gemeinden bereits Loesungswege gefunden haben, die auch andere Kommunen zu konsequentem Handeln ermuntern koennen. Dies ist gerade in einer Zeit rechtlicher Verunsicherung und knapper Haushaltsmittel von besonderer Bedeutung. Der Bericht zeigt die teilweise sehr unterschiedliche Interpretation der Tempo-30-Zonenregelung auf. Dabei wird deutlich, dass ohne die Ausarbeitung und Abstimmung eines Konzeptes die Realisierung von verkehrsberuhigenden Massnahmen fragmentarisch und unbefriedigend bleibt. Auch wenn mittlerweile ein Grossteil der Staedte und Gemeinden verkehrsberuhigende Massnahmen realisiert und insbesondere Tempo-30-Zonen eingerichtet hat, besteht dennoch ein grosser Handlungsbedarf. Entsprechend den sich wandelnden Wertevorstellungen werden die Erhoehung der Verkehrssicherheit und die Verbesserung des Wohnumfeldes auch in Zukunft einen hohen Stellenwert behalten. Fuer vorhandene Verkehrsberuhigungsmassnahmen ist eine staendige Ueberpruefung und gegebenenfalls Nachbesserung unerlaesslich. Die Diskussion ueber Tempo-30-Zonen und Verkehrsberuhigung hat wichtige Impulse fuer eine empfindlichkeits- und nutzungsorientierte Betrachtungsweise von Strassenraeumen - gerade auch verkehrswichtiger Strassen - gegeben. Daher wurden auch Beispiele aus der Praxis von Staedten unterschiedlicher Groessenordnung im Umgang mit Verkehrsberuhigung in verkehrswichtigen Strassen aufgezeigt. Der vorliegende Bericht wendet sich an alle, die mit dem komplexen Thema Verkehrsberuhigung, zum Beispiel in der kommunalen Planung, in Stadt- und Gemeindegremien oder in Verkehrsinitiativen befasst sind, sowie an alle interessierten Buergerinnen und Buerger. Ihnen sollen Wege zur Sensibilisierung hinsichtlich der jeweiligen Problemlage vor Ort und Hinweise zu deren Loesung aufgezeigt werden. (A*) Titel in Englisch: The experience with 30 km/h speed limits: planning - implementation - environmental effects. Umweltforschungsplan des Bundesministeriums fuer Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Umwelt und Verkehr -, Forschungsbericht 105 04 710/02, UBA 97-019.

  • Availability:
  • Authors:
    • MASUR, H
    • LAUENSTEIN, D
    • LOSERT, R
    • WEISNER, C
    • GALKE, R
    • BSDOK, J
  • Publication Date: 1998

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 134S
  • Serial:
    • TEXTE
    • Issue Number: 4
    • Publisher: Umweltbundesamt
    • ISSN: 1862-4804

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01229474
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Nov 19 2010 7:12PM