Unfallverletzungen in Fahrzeugen mit Airbag

Durch die Einfuehrung des Airbags als zusaetzlichem Rueckhaltesystem zum Sicherheitsgurt hat sich die Sicherheit fuer die Fahrzeuginsassen weiter erhoeht. Die Airbagtechnologie wird nunmehr seit mehr als zehn Jahren serienmaessig verbaut. Nach wie vor berichten die Autofahrer aber immer wieder auch ueber Probleme mit dieser Technologie. Ziel dieser Arbeit ist es, geeignetes Datenmaterial aus dem realen Unfallgeschehen zu sammeln und daraus aktuelle Aussagen zur Schutzwirkung der Airbag-Technologie zu gewinnen. Darueber hinaus sollen aus dem Material auch Erkenntnisse ueber die Art, Haeufigkeit und Ursachen der Probleme abgeleitet und damit Vorschlaege fuer weitere Verbesserungen entwickelt werden. Die Datenbeschaffung erfolgt ueber eine Umfrage in den Zeitschriften der europaeischen Automobilclubs. Zusammen mit dem Airbagmaterial der Versicherer stehen insgesamt 69 Faelle fuer die Auswertung zur Verfuegung. Es ergibt sich, dass bei schweren Frontalkollisionen der Anteil an schweren bis toedlichen Verletzungen sowohl fuer den Fahrer als auch fuer den Beifahrer um gut 20 Prozent niedriger ist als bei vergleichbaren Unfaellen ohne Airbag. Auch die Seiten- und Kopfseiten-Airbags zeigen in Einzelfaellen eine gute Schutzwirkung. Wegen der geringen Fallzahlen ist aber noch keine allgemeingueltige Aussage moeglich. Das Datenmaterial beinhaltet 78 Problemfaelle im Zusammenhang mit der Airbag-Ausloesung. Es handelt sich zum einen um ungerechtfertigte Ausloesungen ohne Unfall oder bei geringer Unfallschwere, und zum anderen um Nichtausloesungen bei hoher Unfallschwere. Besonders auffaellig sind hier die Nichtausloesungen beim Unterfahrunfall. Im Rahmen dieser Arbeit wurde auch ein Unterfahr-Test entwickelt, der in Zukunft im Rahmen der Airbag-Optimierung mit eingesetzt werden sollte. Im Datenmaterial befinden sich auch 92 Problemfaelle mit Airbag-Aggressivitaet. Der haeufigste Fall ist hier der Gehoerschaden und zwar durch die Ausloesung der Front-Airbags. Ueber gezielte Massnahmen zur Schallpegelreduzierung bei der Airbag-Entfaltung, durch mehrstufige Airbagausloesung in Abhaengigkeit von der Unfallschwere sowie durch Sitzbelegungserkennung koennten hier Verbesserungen erreicht werden. Zur Minimierung des Out-of-Position-Risikos sollte der FMVSS 208-Test mit 5 Prozent Dummy in der vordersten Sitzposition bei der Airbag-Abstimmung eingesetzt werden. Die Airbag-Technologie hat die Insassensicherheit nachhaltig erhoeht. Es ist aber noch ein grosses Entwicklungspotenzial fuer weitere Verbesserungen vorhanden. (A) Titel in Englisch: Accident injuries in airbag equipped cars. Bericht zum Forschungsprojekt 82.163/1999 (ITRD-Nummer D706899) der Bundesanstalt fuer Strassenwesen.

  • Corporate Authors:

    ADAC E.V. TEST UND TECHNIK

    AM WESTPARK 8
    MUENCHEN,   DEUTSCHLAND BR  D-81373
  • Authors:
    • KLANNER, W
    • AMBOS, R
    • PAULUS, H
    • HUMMEL, T
    • LANGWIEDER, K
    • KOESTER, H -
  • Publication Date: 2002

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 143S

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01206379
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 9:01PM