Rueckenwind aus der Steckdose

Mit einem von Wirtschaft und Politik mitgetragenen Foerderpaket sollen in der Schweiz die umweltfreundlichen und platzsparenden E-Bikes und E-Scooter langfristig etabliert werden. Beim E-Bike unterstuetzt der eingebaute Elektromotor die eigene Muskelkraft. E-Scooter werden nur mit Strom betrieben. Allein in der ersten Jahreshaelfte 2003 wurden mehr als 1.000 Elektrozweiraeder verkauft. Nach dem Vorbild des Kantons Bern entstanden innerhalb von zwei Jahren 21 NewRide-Gemeinden, in denen fuer die Verbreitung von Elektrozweiraedern organisatorische Massnahmen getroffen werden. Teilweise gibt es auch finanzielle Foerderungen. Rund 350 Haendler verfuegen bereits ueber das New-Ride-Label, das sie als kompetente Vertreter von Elektrofahrraedern ausweist, die zum Grossteil aus Schweizer Produktion stammen. In Zuerich erhalten die Kaeufer vom Elektrizitaetswerk Zuerich (ewz) 20 Prozent des Verkaufspreises aus dem Stromsparfonds verguetet. Ein Jahr lang speist ewz den fuer den Betrieb der E-Fahrzeuge notwendigen Solarstrom gratis ins Stromnetz. Die Stadt Neuenburg hat Elektroscooter fuer ihre Mitarbeiter angekauft und die Einnahmen aus der Parkplatzabgabe werden zur Foerderung von Elektroscootern und damit zur Senkung des Parkplatzbedarfs verwendet. Seit 1. April 2003 gelten neue Zulassungsbestimmungen. So braucht man fuer E-Bikes mit maximal 0,25 Kilowatt Leistung nur eine Velovignette. Damit die E-Scooter mit den Benzin-Motorrollern mithalten koennen, wurde in der Kategorie F die Hoechstgeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern aufgehoben. Die meisten E-Bikes verfuegen ueber eine Reichweite von 15 bis 30 Kilometer pro Batterieladung, die E-Scooter kommen mit einer Ladung 30 bis 50 Kilometer weit. E-Bikes verbrauchen pro 100 Kilometer umgerechnet die Energie, die ein bis zwei Dezilitern Benzin entsprechen. Der Verbrauch der E-Scooter entspricht rund fuenf Dezilitern. Derzeit gibt es in der Schweiz rund 500 oeffentliche Lademoeglichkeiten. Der durchschnittliche Solarstrom fuer ein E-Bike kostet jaehrlich etwa 25 Franken. Bei den E-Bikes koennen die Batterien abgetrennt und an jeder Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Nickel-Kadmium-Batterien halten laenger als Bleibatterien. E-Bikes koennen auch einen Beitrag zur Gesundheitsfoerderung leisten. Das Inselspital Bern hat mit ihnen bei Rehabilitationspatienten bereits Erfahrungen gesammelt. (KfV/A)

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 15-7
  • Serial:
    • VERKEHR & UMWELT
    • Volume: 17
    • Issue Number: 5/6
    • Publisher: N. J. SCHMID VERLAG GES.M.B.H.
    • ISSN: 1019-7346

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01205482
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 8:23PM