Vorstellung eines Rechenprogramms zur Analyse und Bewertung der Sichtbarkeitsverhaeltnisse bei Dunkelheitsunfaellen. Untersuchung des Unfallablaufes bei verminderten optischen Wahrnehmungsbedingungen

In Sachverstaendigen-Gutachten zu Fussgaengerunfaellen bei Dunkelheit oder schlechter Sicht spielt die Wahrnehmungsproblematik eine grosse Rolle. Der zwischen dem verunglueckten Fussgaenger und seinem Hintergrund existierende Leuchtdichtekontrast, der Zustand und das Adaptionsvermoegen der Augen des am Unfall beteiligten Fahrers, die Wirksamkeit des Scheinwerferlichtes und die Sichtbedingung durch die Windschutzscheibe sind dabei zu bewerten. Wahrnehmungstechnische Untersuchungen am Unfallort beziehungsweise spaetere Rekonstruktionen muessen um die Ergebnisse der augenaerztlichen Untersuchung des unfallbeteiligten Fahrers ergaenzt werden. Fuer die Bewertung der Wahrnehmbarkeit des verunglueckten Fussgaengers wird der Erscheinungsindex "f" vorgeschlagen. Fuer ihn sind die Empfindlichkeitsschwelle, die die Leuchtdichte fuer den Augenblick charakterisiert, bei dem im Auge das Bild erscheint, weiters die Leuchtdichte des beleuchteten Hindernisdetails und der Umgebung des Hindernisdetails massgeblich. In jeweils eigenen Kapiteln wird auf die Berechnung der Empfindlichkeitsschwelle, die Berechnung der mittleren Umgebungsleuchtdichte und die Berechnung des Leuchtdichtekontrastes eingegangen. Anschliessend wird mittels Rechnersimulation die Bestimmung der Befaehigung der Augen des unfallbeteiligten Fahrzeugfuehrers zur Wahrnehmung des Leuchtdichtekontrastes und die Bestimmung des zwischen dem Hindernis und seinem Hintergrund bestehenden Leuchtdichtekontrastes vorgenommen. Die Wahrnehmung des Leuchtdichtekontrastes, die zunaechst nur unter statischen Bedingungen bestimmt wurde, wird nun mit Hilfe des Simulationsmodells unter folgenden Annaeherungspositionen vorgenommen: Das Hindernis ist unsichtbar, das Hindernis ist unter erhoehter Aufmerksamkeit wahrnehmbar, das Hindernis ist auffallend genug, da zwischen Hindernis und seiner Umgebung ein Leuchtdichtekontrast vorhanden ist, der das zweifache der Empfindlichkeitsschwelle der Augen uebersteigt. Aufgelistet werden die Eingabe- und Ausgabedaten des Simulationsprogramms. Zu den Eingabedaten gehoeren kinematische und geometrische Daten, verschiedene Beiwerte wie Beobachtungszeit und Daten zum Messschirm. Die Ergebnisdaten des Programms sind unter anderem die Berechnung des Mittelwertes der Umgebungsleuchtdichte, des Erscheinungsindex im angegebenen Bereich, der Erscheinungsgrenzkurven sowie eine graphische Darstellung und Diagramme. Die raeumlichen und zeitlichen Verhaeltnisse koennen gleichzeitig auch mit einem Film dargestellt werden. Abschliessend wird ein Beispiel ausgefuehrt. (Zur Gesamtaufnahme siehe IDS-Nummer D335617). (KfV/A)

  • Authors:
    • MELEGH, G
  • Publication Date: 1997

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01203392
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 7:20PM