Ethylglucuronid in Blutproben mit 32 und 39 Promille Ethanol

Ein zu Hause alkoholisiert angetroffener Polizeibeamter wurde verdaechtigt, unter Alkoholeinfluss gefahren zu sein. Der auf der Dienststelle durchgefuehrte Alcotest ergab 0,72 mg/L. Aufgrund der Nachtrunkeinlassung kam es zur Entnahme von zwei Blutproben, die ueber Nacht in einem nicht abgeschlossenen Kuehlschrank gelagert wurden. Eine verwertbare Blutalkoholbestimmung wurde aufgrund der Kontamination mit Ethanol (32 und 39 Promille) und iso-Propanol (4,3 und 6,8 g/L) verhindert. Zur Klaerung der Frage, ob Alkohol getrunken wurde, wurde das Ethylglucuronid (EtG), ein Nebenstoffwechselprodukt des Ethanols, bestimmt. Die im Blut gefundenen Konzentrationen (5,7 und 5,6 mg/L) sprachen fuer eine Blutalkoholkonzentration BAK(max) von mindestens 1,6 Promille, die aber nicht zwingend mit dem Zeitpunkt der Probennahme zusammenfallen muss. Eine Nachtrunkeinlassung war vor Gericht nicht zu widerlegen: Die Differenzierung zwischen einer fallenden Konzentration von EtG und einer bei Nachtrunk zu erwartenden Konzentrationszunahme war nicht moeglich beziehungsweise statistisch abzusichern. Unter anderem ermoeglicht der relativ kurze Abstand von einer halben Stunde zwischen erster und zweiter Blutentnahme nur in guenstigsten Faellen eine erfolgreiche Differenzierung. (A) Titel in Englisch: Ethyl glucuronide in blood samples containing 32 and 39 per mille ethanol respectively.

  • Availability:
  • Authors:
    • SCHMITT, G
    • GOLL, M
    • GANSSMANN, B
    • ADERJAN, R
  • Publication Date: 2001

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 395-400
  • Serial:
    • Blutalkohol
    • Volume: 38
    • Issue Number: 6
    • Publisher: Bund gegen Alkohol im Strassenverkehr eV
    • ISSN: 0006-5250

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01194431
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 3:47PM