Verhalten von Kindern im Strassenverkehr
Die meisten Menschen unterschaetzen die Energien, die bei einem Zusammenstoss im Strassenverkehr auftreten. Die Ueberlebenschance von Fussgaengern sinkt mit zunehmender Anprallgeschwindigkeit dramatisch. Bei einer Anprallgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern betraegt die Ueberlebenschance 50 zu 50, ab 75 Stundenkilometer hat ein Fussgaenger kaum noch eine Ueberlebenschance. Zur Unfallvermeidung von Kindern gibt es verschiedene Strategien. Die Teilnahme am Strassenverkehr einzuschraenken, wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Daher ist es notwendig, sich mit der Entwicklung des Kindes auseinanderzusetzen. Kleinkinder messen der Vorstellung und dem Denken Macht zu. Ein Beispiel fuer dieses magische Denken ist, dass man der Gefahr davonlaeuft, wenn man schnell rennt. Volksschueler verstehen und interpretieren Worte und Begriffe oft abweichend von Erwachsenen. Die visuellen und auditiven Faehigkeiten von Schulanfaengern sind eingeschraenkt. So ist etwa der seitliche Blickwinkel eingeschraenkt, da die Augen tiefer liegen. Kinder benoetigen mehr Zeit fuer die Identifizierung und Einordnung von Geraeuschen. Die motorische Leistungsfaehigkeit wird unter anderem von affektgeleiteten und sichtgerichteten Bewegungen bestimmt. Kinder sind emotional labil. Sie legen Gefuehle in Gegenstaende und sind leicht zu verfuehren, da sie gerne nachahmen. Kinder verfuegen ueber ein beachtliches bildhaftes Lernvermoegen, einen grossen Lernwillen und ein gutes Gedaechtnis. Ein Kind weiss mehr, als es versteht, kann nicht alles, was es weiss, in Verhalten umsetzen. Es hat nur wenige automatisierte Verhaltensweisen zur Verfuegung und die Faehigkeit zur Antizipation ist noch begrenzt. Da ihm noch die Einsicht und die Kausalitaet fehlt, sieht es auch Gefahren anders und fuehlt sich rasch ueberfordert. Ein Kind kann zu Reflexion und Wahrnehmungskritik gefuehrt werden, kann lernen, sich an die Verkehrssituation anzupassen. Dabei sind die Eigenheiten des Kindes zu beruecksichtigen. Ein Kind ist kein kleiner Erwachsener. Von zentraler Bedeutung ist die Gestaltung der Verkehrsumwelt. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353002. (KfV/A)
-
Availability:
- Find a library where document is available. Order URL: http://worldcat.org/isbn/3707000575
-
Authors:
- ZUZAN, W D
- Publication Date: 2003-6
Language
- German
Media Info
- Pagination: 4-7
-
Serial:
- VERKEHR UM SCHULEN UND SCHULWEGSICHERUNG. TAGUNGSBAND ZU DEN BEZIRKS-VERKEHRSSICHERHEITSSEMINAREN 2002. 12. APRIL 2002 IN SALZBURG. 23. APRIL 2002 IN HALLEIN. 24. APRIL 2002 IN ZELL AM SEE
- Publisher: KURATORIUM FUER VERKEHRSSICHERHEIT, LANDESSTELLE SALZBURG
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Auditory perception; Behavior; Children; Comprehension; Conferences; Development; Education; Hazards; Pedestrians; Perception; Prevention; Psychology; Safety; Traffic; Vision
- ITRD Terms: 9013: Entwicklung; 2284: Erziehung; 1733: Fußgänger; 2081: Hörvermögen; 1758: Kind; 8525: Konferenz; 2255: Psychologie; 9150: Risiko; 2066: Sehvermögen; 1661: Unfallverhütung; 9001: Verhalten; 755: Verkehr; 2209: Verständnis; 2229: Wahrnehmung
- Subject Areas: Operations and Traffic Management; Pedestrians and Bicyclists; Safety and Human Factors; I83: Accidents and the Human Factor;
Filing Info
- Accession Number: 01193668
- Record Type: Publication
- Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
- ISBN: 3-7070-0057-5
- Files: ITRD
- Created Date: Oct 7 2010 3:15PM