Praevention substanzbezogener Stoerungen: Was hilft? / Prevention of substance-related disorders: what works?

Es ist nach dem heutigen Erkenntnisstand davon auszugehen, dass es Faktoren gibt, die das Risiko fuer einen schaedlichen Gebrauch psychoaktiver Substanzen (Alkohol, illegale Drogen, Medikamente und Tabak) erhoehen (Risikofaktoren) oder senken (Schutzfaktoren). Risikofaktoren sind Praedisposition, Missbrauchverhalten in der Familie, Erziehungsstile, fruehes deviantes und delinquentes Verhalten, Einfluss der Peer Gruppe und Verfuegbarkeit der Substanzen. Zu den Schutzfaktoren zaehlen Verhaltenskompetenzen im Umgang mit den psychoaktiven Substanzen, Kommunikationsfertigkeiten, Selbstvertrauen sowie Stressbewaeltigung. Im Rahmen der praeventiven Massnahmen stehen bei der kommunikativen Praevention derzeit die Konzepte zur "Lebenskompetenzfoerderung" im Vordergrund. Theoretische Grundlage dieser Gruppe von Programmen ist das Konzept der Risiko- und Schutzfaktoren. Im Vordergrund der Programme stehen uebende Teile (Rollen-, Theaterspiele). Waehrend die Massnahmen zur kommunikativen Praevention relativ unumstritten sind, gibt es bezueglich struktureller Massnahmen einen fachlichen und gesundheitspolitischen Dissens, und zwar wegen des geringeren Forschungsstands und wegen unterschiedlicher Interessen ueber die Gestaltung des Umgangs, was am Beispiel des Alkohols verdeutlicht wird. Insgesamt ist unter anderem festzustellen, dass Praevention wirksam ist, die Massnahmen muessen allerdings fruehzeitig beginnen und langfristig angesetzt sein. Die Foerderung der Lebenskompetenz bei Jugendlichen ist derzeit die wirksamste praeventive Massnahme im kommunikativen Bereich. Zur Praevention im Strassenverkehr werden folgende Hypothesen aus den bisherigen Erkenntnissen abgeleitet: Personen mit riskanten Gebrauchsmustern differenzieren nicht zwischen Strassenverkehr und sonstigen Situationen. Massnahmen zum Verhalten im Strassenverkehr muessen in die allgemeine Primaerintervention einbezogen werden. Praevention durch Warnungen und Verhaltensaufforderungen sind bei riskantem Gebrauchsmuster wenig wirksam. Identifikation und Fruehbehandlung von Hochrisikogruppen muessen auch Massnahmen fuer den Strassenverkehr vorsehen. Die Informationsanteile sollten sich mehr auf unmittelbar erlebbare Konsequenzen als auf abstrakte soziale Ziele beziehen. Schliesslich ist weitere Forschung notwendig zur Klaerung der Frage ueber geeignete Praeventionsziele im Strassenverkehr. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: A better understanding of the development of substance-related disorders in the recent two decades has made major scientific advances in the field of primary prevention. Unfortunately, this know-how is still only partly put into practice. This paper describes: (1) the concept of risk and protective factors, (2) demand and supply reduction, (3) preventive programs ("promotion of life skills") and (4) some major results of prevention research. Finally, some conclusions from this field for effective preventive actions in road traffic are presented. (A)

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01191049
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 3-7841-1245-5
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 2:24PM