Bruecken fuer Europa - Die Bruecken auf den Euro-Scheinen und ihre moeglichen Vorbilder

Zur Freude aller Brueckenbauer befinden sich auf den seit dem 1. Januar 2002 gueltigen Euro-Geldscheinen Abbildungen von Bruecken, die die Verbindung der Menschen unter einander symbolisieren sollen. Bei der Auswahl der Abbildungen war darauf zu achten, dass die Darstellungen nicht als bekannte Bauwerke direkt zu erkennen sind. Andererseits sollen sie aber Baustile von sieben Epochen europaeischer Geschichte moeglichst gut wiedergeben. Antike, Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, das Zeitalter der Industrialisierung und schliesslich die Moderne des 20. Jahrhunderts wurden ausgewaehlt. Man bleibt auf Mutmassungen angewiesen, welches Original das Vorbild zu der entsprechenden Abbildung sein koennte. Der Verfasser beurteilt jedes Bild der auf den sieben Geldscheinen abgebildeten Bruecken kritisch und versucht das zugrunde liegende Original herauszufinden. Er begruendet seine Auswahl und gibt bei den einzelnen Bauwerken Erlaeuterungen zu den in damaliger Zeit ueblichen Bauweisen und Bauverfahren. Dem 5 Euro-Schein ordnet er dem antiken Pont du Gard zu. Beim 10 Euro-Schein wird vermutet, dass die Bruecke ueber die Rhone in Avignon das Vorbild sein koennte, aber auch die Alte Steinbruecke ueber die Donau in Regensburg koennte es sein. Auf dem 20 Euro-Schein ist ein Bauwerk der Gotik abgebildet. Es wird vermutet, dass es sich um die Bruecke Valantre in Cahors ueber den Fluss Lot in Suedfrankreich handelt. Bei der Bruecke, die auf dem 50 Euro-Schein dargestellt ist, handelt es sich vermutlich um die Bogenbruecke Pont Neuf in Toulouse aus dem Jahre 1632. Die Boegen sind nicht mehr kreisfoermig, wie es frueher der Fall war, sondern folgen einer Ellipse. Es koennte aber auch die Bruecke Pont Louis Philippe in Cahors sein. Den 100 Euro-Schein ziert eine Bogenbruecke mit im Verhaeltnis der Spannweite sehr schlanken Pfeilern. Es wird vermutet, dass es sich um die 1865 erbaute Schwarzenbergbruecke in Wien handelt, stammt doch der Designer der Geldscheine aus Wien. Aber auch der Pont Neuilly-sur-Seine koennte das Vorbild gewesen sein. Auf dem Geldschein fuer 200 Euro ist ein Bauwerk aus der Zeit der Industrialisierung abgebildet. Es handelt sich um eine filigrane Bogenbruecke. In der Diskussion um das Vorbild stehen die Spey-Bridge aus Gusseisen im Ort Cragellachie in Schottland (Baujahr 1815) und eine namenlose Eisenbahnbruecke aus Stahl ueber den Fluss Lot in Cahors in Suedwesten von Frankreich, die um 1869 erbaut wurde. Der 500 Euro-Schein zeigt eine Schraegkabelbruecke moderner Bauart. Es bestehen kaum Zweifel, dass die Pont de Normandie ueber die Seine in der Naehe von Le Havre die Vorlage fuer die Darstellung auf dem teuersten Euro-Geldschein ist. Zahlreiche Bilder innerhalb des Textes ermoeglichen den Vergleich zwischen den Darstellungen auf den Geldscheinen und den vermutlichen Vorbildern.

Language

  • German

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Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01184231
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 11:33AM