Unfallursache Uebermuedung - Auftreten und Praevention von Muedigkeitsunfaellen im Strassenverkehr -
Einschlafen am Steuer stellt mit 24 Prozent (der toedlichen Unfaelle auf Autobahnen in Bayern 1991) eine viel haeufigere Unfallursache dar, als bislang angenommen wurde. Weitere 11 Prozent der Unfaelle wurden durch Ablenkung und Unaufmerksamkeit verursacht, in 3 Prozent wurde ein akutes medizinischer Ereignis, welches die Wahrnehmungsfaehigkeit kurzfristig einschraenkte, ausgemacht. Insgesamt wurden 38 Prozent aller toedlichen Unfaelle als so genannte Vigilanzunfaelle eingestuft. Andere unfallausloesende Faktoren bestanden zu 46 Prozent in der Kategorie Fehleinschaetzung. Unvorhersehbare Ereignisse fanden sich in 11 Prozent der Unfaelle, technische Maengel am Fahrzeug wurden bei 5 Prozent festgestellt. Die am haeufigsten gefundenen Begleitumstaende der Einschlafunfaelle sind gerade Strassenfuehrung (69 Prozent), Dunkelheit (57 Prozent), geringe Verkehrsdichte (49 Prozent), fremde Nationalitaet (33 Prozent), lange Fahrzeit (33 Prozent) und schlafende Mitfahrer (25 Prozent). Die meisten Einschlafunfaelle geschahen zwischen 5:00 und 6:00 Uhr morgens. Von Freitag bis Samstag passierten fast 40 Prozent aller Unfaelle. Die meisten Unfaelle aelterer Fahrer geschahen tagsueber mit einem Maximum um 19:30 Uhr abends. Junge Fahrer hatten die meisten Einschlafunfaelle um 5:30 Uhr morgens. Die meisten Unfaelle kommen durch zu wenig Schlaf zustande. Schlafkrankheiten haben nur einen geringen Stellenwert. Moegliche Gegenmassnahmen zur Bekaempfung der Muedigkeitsunfaelle sind verstaerkte Oeffentlichkeitsarbeit (auch unter Hinweis auf Tagesschlaefrigkeit), sichere Fahrbahnraender (passive Schutzeinrichtungen), strassenbauliche Massnahmen (Rumble Strips - quergerippte Fahrbahnraender, die beim Ueberfahren durch Geraeusch und Holpern warnen) sowie technische Massnahmen (unter anderem Einsatz von Lidschlusssensoren, Roadside Camera, Lenkausschlag-Sensor). Referat, gehalten im Arbeitskreis II "Unfallursache Uebermuedung" (Leitung: Rixecker,R) des 42. Deutschen Verkehrsgerichtstags 2004 in Goslar.
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Authors:
- HELL, W
- Publication Date: 2004
Language
- German
Media Info
- Pagination: 55-64
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Serial:
- 42. DEUTSCHER VERKEHRSGERICHTSTAG 2004
- Publisher: DEUTSCHE AKADEMIE FUER VERKEHRSWISSENSCHAFTEN E.V. - DEUTSCHES VERKEHRSWISSENSCHAFTLICHES SEMINAR -
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Alertness; Conferences; Crashes; Driving; Fatigue (Physiological condition); Human factors; Perception; Statistics
- Uncontrolled Terms: Causes
- ITRD Terms: 2238: Aufmerksamkeit; 1855: Fahrzeugführung; 8525: Konferenz; 2222: Müdigkeit; 2257: Menschlicher Faktor; 6555: Statistik; 1643: Unfall; 9003: Ursache; 2229: Wahrnehmung
- Subject Areas: Data and Information Technology; Safety and Human Factors; I81: Accident Statistics; I83: Accidents and the Human Factor; I85: Safety Devices used in Transport Infrastructure;
Filing Info
- Accession Number: 01182818
- Record Type: Publication
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- Files: ITRD
- Created Date: Oct 7 2010 11:05AM