Verbesserung der Umweltqualitaet in Kommunen durch geschwindigkeitsbeeinflussende Massnahmen auf Hauptverkehrsstrassen. Abschlussbericht und Anlagenband / Umweltqualitaet in Kommunen: Wie kann die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorgaben verbessert werden? Ergebnisse eines abgeschlossenen Forschungsprojekts

Im Forschungsvorhaben wurde der Einfluss ueberhoehter Geschwindigkeiten auf die Umweltqualitaet an Hauptverkehrsstrassen untersucht. Betrachtet wurden die Aspekte Emission von Schadstoffen, Laerm, Wohn- und Umfeldqualitaet, Trennwirkungen sowie Verkehrssicherheit fuer Fussgaenger und Radfahrer. Geschwindigkeitsueberwachung und Sanktionierung von Uebertretungen sind in deutschen Staedten allgemeine Praxis. Eine Staedtebefragung ergab, dass Umweltaspekte kaum Veranlassung oder Ziel von Ueberwachung sind, sondern vor allem Aspekte der Verkehrssicherheit. Wichtigstes Ergebnis ist, dass sanktionierte Ueberwachung zur staerkeren Einhaltung zulaessiger Hoechstgeschwindigkeiten unabdingbar ist. In den Modellstaedten Rostock, Berlin und Dresden wurden Massnahmen in ihrer Wirkung auf die gefahrenen Geschwindigkeiten untersucht. Als stadtoekologisch am sinnvollsten stellten sich unter der Bedingung eines stetigen Verkehrsablaufes Geschwindigkeiten zwischen 30 und 50 km/h heraus. Zum Erreichen dieses Niveaus ist ein Zusammenwirken von konzeptionell-planerischen und regulativ-juristischen Massnahmen notwendig. Noetig sind ebenfalls die umfassende Beteiligung aller Interessengruppen in die Planungsprozesse, die Nutzung sanktionierter und nicht-sanktionierter Ueberwachung, kurzfristige Eingriffe zur Umgestaltung der Strassen beziehungsweise deren Querschnitte durch Low-Cost-Massnahmen und eine anlassbezogene Oeffentlichkeitsarbeit. Der entwickelte "Analyseplan komplexer Umweltwirkungen" (AkU) dient als Bewertungs- und Entscheidungsinstrument fuer bestimmte Massnahmen und zur Analyse von verkehrlichen Einfluessen auf die Anwohner. Aussagen zu unterschiedlichen Umweltaspekten und die Betroffenheit von Anwohnern werden betrachtet und in einem vereinfachten Verfahren bewertet. Handlungsprioritaeten mit konzeptionell-planerischen Komponenten werden abgeleitet. Hinsichtlich regulativ-juristischer Massnahmen zeigt sich die Notwendigkeit einer deliktbewussten und vor allem zeitnahen Sanktionierung von Geschwindigkeitsverstoessen. Dazu ist die Handlungsfaehigkeit von Kommunen zur Geschwindigkeitsueberwachung gemaess Paragraf 45 Strassenverkehrsordnung (StVO) zu erhoehen. Verkehrsrechtliche Anordnungen zur Verminderung des Geschwindigkeitsniveaus sollten nicht ausschliesslich der verkehrlichen Bedeutung einer Strasse entsprechen, sondern ebenso in ihrer Wirkung auf Wohnumfeld und Betroffenheit der Anwohner, auch in gesundheitlicher Hinsicht, begruendet werden koennen. (A) Titel in Englisch: Improvement of the environmental quality through speed-affecting measures on major roads in municipalities. Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben Nummer 203 45 114 des Umweltforschungsplans des Bundesministeriums fuer Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

  • Availability:
  • Authors:
    • HUNGER, D
    • FIEDLER, F
    • HUNGER, M
    • BECKER, U J
    • RICHTER, F
  • Publication Date: 2007

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 164-6
  • Serial:
    • Umwelt BMU
    • Issue Number: 3
    • Publisher: Bundesministerium fuer Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
    • ISSN: 0343-1460

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01176958
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 6 2010 4:17PM