Bericht zur Mopedoffensive der Jahre 2007 und 2008 mit Empfehlungen fuer eine Weiterfuehrung im Jahr 2009

Mopedfahrer weisen das relativ hoechste Unfallrisiko auf. Insbesondere 15- und 16-Jaehrige verungluecken ueberproportional. Fast 9 Prozent aller im Strassenverkehr Verunglueckten sind Mopedlenker. Zur Reduktion dieses besonders erhoehten Unfallrisikos wurde in der Region Wien Umgebung im Jahr 2007 die "Mopedoffensive", eine Initiative zur Mobilitaetsberatung Jugendlicher, ins Leben gerufen. Schueler im Alter von etwa 15 Jahren wurden eingeladen, an einer halbtaegigen praktischen Mobilitaetsberatung teilzunehmen. Ergaenzend wurden wissenschaftliche Untersuchungen durchgefuehrt: eine Feedback-Evaluation der Mobilitaetsberatung, eine Fragebogenerhebung zu Mopedunfaellen nach dem Erwerb des Mopedausweises und eine Unfallursachenanalyse bei Mopedfahrern. Ziel der Mobilitaetsberatung war eine Erhoehung des Risikobewusstseins. Die Beratung bestand aus einer zweistuendigen Fahrpraxis mit Mopeds und einer zweistuendigen verkehrspsychologischen Gruppendiskussion. Insgesamt nahmen zwischen 2007 und 2008 rund 1.700 Schueler an Mobilitaetsberatungen teil. Die "Mopedoffensive" basiert auf den Erkenntnissen der GDE-Matrix (Goals for Driver Education). Diese Matrix erklaert das Verkehrsverhalten auf vier hierarchischen Stufen: Fahrzeugbedienung, Bewaeltigung von Verkehrssituationen, Einfluesse durch Fahrmotive und Stimmungen sowie persoenliche Einstellungen des Fahrers. Auf allen vier Stufen ist es wichtig, sich selbst realistisch und selbstkritisch einschaetzen zu koennen, um eine gefaehrliche Selbstueberschaetzung zu vermeiden. Bei einer Teilstichprobe wurde eine Feedback-Evaluation in Form einer Vorher-Nachher-Befragung (Vorher: n=101, Nachher: n=177) durchgefuehrt. Die Teilnehmer bewerteten die Mobilitaetsberatung ueberdurchschnittlich positiv. Bei einer anderen Stichprobe (n=559) wurde untersucht, wie viel Zeit zwischen dem Erwerb des Mopedausweises und dem ersten Mopedunfall liegt. Es zeigte sich, dass das Unfallrisiko fuer junge Mopedfahrer vom ersten Monat an sinkt. Etwaige Massnahmen zur Reduktion des Unfallrisikos muessten daher schon vor beziehungsweise aeusserst kurz nach Erwerb des Mopedausweises durchgefuehrt werden. In den Bericht wurden ausserdem Teilergebnisse einer Studie zur Unfallursachenanalyse von Zweiradfahrern integriert. Bei der Teilstichprobe der Mopedfahrer (n=88) zeigte sich, dass die haeufigste Unfallursache nicht in mangelndem fahrerischen Koennen besteht, sondern darin, dass junge Mopedfahrer uebermotiviert und zu riskant fahren. Empfehlungen fuer die Weiterfuehrung des Projekts im Jahr 2009 schliessen den Bericht ab. Im Anhang befinden sich die Feedback-Frageboegen. (KfV/K)

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01176858
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 978-3-902428-62-2
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 6 2010 3:58PM