Einfluss der Raumordnung auf die Verkehrsentwicklung

Oesterreich wird zunehmend zersiedelt. Einkaufszentren siedeln sich am Ortsrand an. Die Arbeits- und Einkaufswege werden immer laenger, Pkw- und Lkw-Verkehr nehmen zu. Eine ausreichende Bebauungsdichte ist eine wesentliche Voraussetzung fuer eine Verkehr sparende Siedlungsstruktur. Zersiedelung ist mit hohem Bodenverbrauch, starker Abhaengigkeit von Individualverkehrsmitteln sowie hohem Einsatz an Geld, Energie und Material verbunden. Die Steuerung der Siedlungsentwicklung ist in Oesterreich vorrangig Aufgabe der Raumordnung und Raumplanung. Da die allgemeine Raumordnung in der Gesetzgebungskompetenz der Bundeslaender liegt, gibt es neun unterschiedliche Raumordnungen. Die Raumordnung ist eine rechtliche Querschnittsmaterie, was bedeutet, dass Fachplanungen des Bundes und der Bundeslaender Vorrang vor der Raumordnung haben, was etwa bei der Trassierung von Hochleistungsstrecken zum Tragen kommt. Solange die oeffentliche Finanzierung der Aufschliessungskosten nicht vom sparsamen Flaechenverbrauch abhaengig gemacht wird, kommen die oeffentlichen Zuschuesse einer Foerderung extensiver Flaechennutzung gleich. Dies wird noch zusaetzlich durch die oeffentliche Foerderung des Pendlerverkehrs verstaerkt. Die oesterreichischen Bundeslaender geben fuer den Bau von Eigenheimen jaehrlich rund 503 Millionen an Wohnbaufoerderung aus. Das entspricht einem Viertel der gesamten Wohnbaufoerderung. Eine dichte Bauweise ist kein Foerderkriterium. Freistehende Einfamilienhaeuser haben die hoechsten Erschliessungskosten pro Wohneinheit und die wenigsten Wohneinheiten pro Hektar. Fuer den nachhaltigen Umgang mit der beschraenkten Ressource Raum gilt es, raumplanerischen Instrumenten mehr Gewicht in der politischen Umsetzung zu verleihen. Dies kann mit interkommunaler Kooperation, Reaktivierung aufgelassener, aber erschlossener Flaechen und rueckwirkender Verknappung des Baulandes geschehen. Kurze Wege in Gemeinden, dezentrale Konzentration, eine sozial gerechte und den oeffentlichen Verkehr staerkende Foerderung des Pendlerverkehrs, eine Wohnbaufoerderung, die Flaechen sparende Bauformen, Nachverdichtung und Sanierung bestehender Gebaeude sowie gute Erreichbarkeit mit oeffentlichem Verkehr bevorzugt, die Einfuehrung einer Verkehrserreger-Abgabe, die Schaffung von Gueterverteilzentren in der Naehe von Ballungsraeumen und die Errichtung von Anschlussbahnen sind weitere Vorschlaege fuer eine raumordnerische Einflussnahme auf Verkehr und Siedlungsstruktur. Erfolgreiche Beispiele werden vorgestellt. (KfV/A)

  • Availability:
  • Authors:
    • DALLHAMMER, E
    • DANGSCHAT, J S
    • DEUSSNER, R
    • HAUGER, G
    • HIRSCHLER, P
    • KANONIER, A
    • MATZANETZ, P
    • MOLLAY, U
    • NEUGEBAUER, W
    • Novak, S
    • RAUH, W
    • STANZER, G
    • SVANDA, N
  • Publication Date: 2007

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01083681
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 3-901204-54-7
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 7 2008 10:57AM