Neues Screening-Verfahren für Arzneimittel und Drogen in der Fahreignungsbegutachtung

Um das Substanzkonsumverhalten von Exploranden in der Fahreignungsbegutachtung zu klären, wurde eine neuartige HPLC-QqToF-Methode für Urinproben evaluiert. Urinproben, asserviert im Rahmen von Fahreignungsbegutachtungen in der Abteilung Verkehrsmedizin, -psychiatrie und -psychologie des Universitätsinstituts in Bern, wurden auf einem QqT0F-Instrument durch SWATH-Akquisition analysiert (SWATH: Sequential Window Acquisition of All Theoretical Fragment-Ion Spectra). Alle Urinproben wurden 1:10 mit einer Mischung aus Wasser/ Acetonitril/ Ameisensäure/ Ammoniumformiat verdünnt und drei isotopenmarkierte interne Standards wurden hinzugefügt (EME-D3, Tramadol-Dd3C13-, THC-D3). Die auf einer SWATH-Akquisition und einer exakten Massenbestimmung basierende Methode hat sich als äußerst hilfreiches Urin-Screening in der Fahreignungsbegutachtung erwiesen. In der Mehrheit der Fälle bestätigte die verwendete Methode die vorbekannten Informationen zur Einnahme von Medikamenten und/oder zum Konsum von (illegalen) Drogen, in wenigen Fällen konnten jedoch Substanzen nachgewiesen werden, welche die Beurteilung der Fahreignung hätten beeinflussen können. Bemerkenswert im europäischen Kontext ist der fehlende Nachweis von NPS. Dieser Befund ist jedoch in Übereinstimmung mit dem vorbekannten Sachverhalt, dass in der Schweiz - bis auf kleine Subpopulationen - NPS wenig verbreitet sind. Die Autoren erklären dies mit der hohen Verfügbarkeit der "klassischen" Drogen in guter Qualität sowie der tiefen Strafandrohung im Falle eines Besitzes und Konsums (beispielsweise lediglich Ordnungsbuße für den Besitz von geringfügigen Cannabismengen). Beitrag zu den Posterführungen.

  • Availability:
  • Authors:
    • Pfäffli, M
    • Zwahlen, D
    • Martin, M
    • Nussbaumer, S
    • König, S
  • Publication Date: 2019-3

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Pagination: pp 149-50
  • Monograph Title: Verkehrssicherheit und Lifestyle - Smart Drugs and Smartphones. Das 14. Gemeinsame Symposium der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP) und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM) 2018 in Saarbrücken. Themenheft
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Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01705929
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 28 2019 9:42AM