Veränderung der Kreatininkonzentration im Urin nach erhöhter Flüssigkeitszufuhr unter Berücksichtigung von Geschlecht und Gewicht

Im Zuge von Urinabgaben bei Drogentests kann es zu Manipulationsversuchen kommen. Eine häufige Art der Täuschung ist die Aufnahme hoher Flüssigkeitsmengen vor einem solchen Test, was einen erheblichen Einfluss auf die Konzentration der nachzuweisenden Substanz im Urin zur Folge hat. Bei forensisch-toxikologischen Untersuchungen im Urin ist die Bestimmung der Kreatininkonzentration ein etablierter Marker, um sehr verdünnte Proben zu erkennen. Wird ein Grenzwert (cut-off) von 20 mg Kreatin/dl Urin unterschritten, kann eine Urinprobe als nicht verwertbar erklärt werden. Dies erfährt beispielsweise Anwendung im Rahmen der Fahreignungsdiagnostik. Unter Berücksichtigung des Geschlechts und Gewichts von Versuchspersonen untersuchten die Autoren den zeitlichen Verlauf der ausgeschiedenen Kreatininkonzentration nach Aufnahme einer definierten Flüssigkeitsmenge mit besonderem Fokus auf diesen Grenzwert. An drei Versuchstagen wurde jeweils eine deifnierte Menge Wasser von 0,5, 1,0 und 1,5 Litern von insgesamt 22 gesunden Versuchspersonen (17 Frauen, 5 Männer) innerhalb von 15 Minuten getrunken und anschließend stündlich eine Urinprobe abgegeben (Untersuchungszeitraum: 5 Stunden). Neben der Bestimmung der Kreatininkonzentrationen (Jaffe-Methode) wurden die spezifische Dichte und die Osmolalität als weitere Parameter einer Verdünnung gemessen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Reduktion der Kreatininkonzentrationen im Urin von der zuvor aufgenommenen Wassermenge abhängig ist. Kritisch ist ein Zeitfenster von 1,5 bis 2,5 Stunden nach der Flüssigkeitsaufnahme. Auch nach 5 Stunden war der ursprüngliche Wert noch nicht wieder erreicht. Die Untersuchungen bestätigten außerdem, dass Männer im Vergleich zu Frauen signifikant höhere Kreatininkonzentrationen ausscheiden. Im Mittel fällt bei einer Aufnahme von 0,5 I die Kreatininkonzentration nicht unter den cut-off-Wert von 20 mg/dl, wohingegen bei größeren Volumina eine Unterschreitung stattfindet. Allerdings besteht bei Frauen und Personen mit niedrigem Körpergewicht bereits bei verhältnismäßig geringer Flüssigkeitsaufnahme (0,5 l) ein Risiko, den Grenzwert der Kreatininkonzentration zu unterschreiten. Beitrag zu den Posterführungen.

• Availability:
  • Find a library where document is available. Order URL: http://worldcat.org/issn/00443654
• Authors:
  • Franz, S
  • Skopp, G
  • Böttcher, M
  • Musshoff, F
• Publication Date: 2019-3

Language

• German

Media Info

• Media Type: Print
• Features: Figures;
• Pagination: pp 147-8
• Monograph Title: Verkehrssicherheit und Lifestyle - Smart Drugs and Smartphones. Das 14. Gemeinsame Symposium der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP) und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM) 2018 in Saarbrücken. Themenheft
• Serial:
  • Zeitschrift für Verkehrssicherheit
  • Volume: 65
  • Issue Number: 2
  • Publisher: Kirschbaum Verlag
  • ISSN: 0044-3654

Subject/Index Terms

• ITRD Terms: 7163: Analyse (chem); 8125: Deutschland; 6733: Flüssigkeit; 1788: Frau; 5485: Gewicht; 8525: Konferenz; 7132: Konzentration (chem); 1787: Mann; 6136: Messung; 2025: Urin; 6255: Versuch
• Subject Areas: I83: UNFALL UND MENSCH;

Filing Info

• Accession Number: 01705927
• Record Type: Publication
• Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
• Files: ITRD
• Created Date: May 28 2019 9:42AM