Sicherheitswirkung, Dauerhaftigkeit und Lärmemission von eingefrästen Rüttelstreifen

Safety effect, durability and noise emission of milled rumble strips

An Landstraßen ist das Abkommen von der Fahrbahn nach rechts die häufigste Unfallart bei Unfällen mit Personenschaden und Unfällen mit Schwerverletzten (DESTATIS, 2012). Da sowohl zahlreiche internationale Untersuchungen für Autobahnen als auch einige wenige für Landstraßen gezeigt haben, dass ein nicht unerheblicher Anteil von Abkommensunfällen von der Fahrbahn nach rechts durch neben den Fahrstreifen in den Randstreifen eingefräste Rüttelstreifen vermieden werden können, war es Ziel dieser Untersuchung, eine geeignete Form von Rüttelstreifen für Landstraßen zu identifizieren und diese auf ausgewählten Pilotstrecken umzusetzen, um anschließend deren Sicherheitswirkung zu untersuchen. Da internationale Erfahrungen auch von einer positiven Sicherheitswirkung von in den Mittelstreifen eingefrästen Rüttelstreifen berichten, sollte auch diese Maßnahme pilothaft betrachtet werden. Im Rahmen einer Literaturanalyse wurden zunächst die internationalen Erfahrungen ausgewertet. Davon ausgehend wurden im nächsten Schritt für zwölf verschiedene Rüttelstreifenvarianten empirische Untersuchungen (Schwingungs- und Lärmmessungen mit Zweispurfahrzeugen sowie Fahrversuche mit Einspurfahrzeugen) auf einer abgesperrten Teststrecke durchgeführt. Als Vorzugsvariante wurde eine völlig neue Form von Rüttelstreifen (Kombination aus Ellipsen- und Sinusform) identifiziert. Diese Form wurde im nächsten Schritt auf zwei geeigneten Pilotstrecken in den Randstreifen gefräst. Zudem wurde auf einem 2,75 km langen 2+1-Abschnitt der Rüttelstreifen in den Mittelstreifen eingefräst. Auf allen drei Pilotstrecken wurden die Rüttelstreifen im Jahr 2010 gefräst. Die nach einem dreijährigen Nachherzeitraum ermittelten Maßnahmenwirksamkeiten von in den Fahrbahnrand und in den Mittelstreifen gefrästen Rüttelstreifen konnten aufgrund des kleinen Stichprobenumfangs, der den Untersuchungen zugrunde lag, kein allgemeingültiges Ergebnis darstellen. Im Fall der in den Randstreifen gefrästen Rüttelstreifen konnten jedoch die positiven internationalen Erfahrungen mit dieser infrastrukturellen Maßnahme bestätigt werden, sodass deren Einsatz an spezifischen Problemstellen im Bestand unter den im Rahmen dieses Projekts definierten Randbedingungen als eine mögliche Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Betracht gezogen werden sollte. Ein flächendeckender Einsatz von in den Randstreifen gefrästen Rüttelstreifen auf Landstraßen erscheint vor dem Hintergrund der fortschreitenden Verbreitung von Spurhalteassistenten hingegen nicht angezeigt. Bezüglich der Wirksamkeit von in Mittelstreifen eingefrästen Rüttelstreifen konnten die positiven internationalen Erfahrungen mittels der betrachteten Pilotstrecke nicht bestätigt werden. Bevor jedoch diese Maßnahme endgültig verworfen wird, sollten hierzu weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Abschließend wurde noch die Dauerhaftigkeit eines im Jahr 2003 auf einem 36 km langen Autobahnabschnitt gefrästen rechteckigen Rüttelstreifens bewertet. Im Ergebnis der Laserprofilmessung konnten keine Kantenausbrüche sowohl längs als auch quer zur Fahrtrichtung festgestellt werden. ABSTRACT IN ENGLISH: Running off the roadway to the right is the most common accident type for accidents involving personal injury and serious personal injury on rural roads (DESTATIS, 2012). Since numerous international studies for motorways as well as a few for rural roads have shown that a considerable proportion of run-off-road accidents to the right can be avoided by means of rumble strips milled into the hard shoulder next to the lane, the aim of this study was to identify a suitable form of rumble strip for rural roads and to implement this on selected pilot routes in order to subsequently investigate its safety effect. Since international experiences also report a positive safety effect of rumble strips milled into the central reservation, this measure was also examined in a pilot application. In the first part, the international experiences were evaluated within the framework of a literature analysis. Based on the findings, empirical investigations (vibration and noise measurements with two-track vehicles as well as driving tests with single-track vehicles) were carried out on a closed-off test track for twelve different rumble strip variants in the next step. A completely new form of rumble strip (combination of elliptical and sinusoidal shape) was identified as the preferred variant. In the next step, this shape was milled into the hard shoulder on two suitable pilot sections. In addition, the rumble strip was milled into the central reservation on a 2.75 km long 2+1 section. On all three pilot sections the rumble strips were milled in 2010. Due to the small sample size on which the investigations were based, the effectiveness of rumble strips milled into the roadside and the central reservation of rural roads could not represent a generally valid result. After a three-year follow-up period, the pilot studies could confirm the positive international experience for this infrastructural measure, so that their use at existing specific problem areas under the boundary conditions defined within the framework of this project should be considered as a possible measure for improving traffic safety. However, the widespread use of rumble strips milled into the hard shoulder on rural roads does not appear to be appropriate against the background of the progressive spread of lane departure warning systems. With regard to the effectiveness of rumble strips milled into the central reservation, the positive international experience could not be confirmed by means of the examined pilot section. However, further investigations should be carried out before this measure is definitely rejected. Finally, the durability of the rectangular rumble strip milled on a 36 km long motorway section in 2003 was evaluated. As a result of the laser profile measurement, no edge breaks could be detected both lengthwise and crosswise to the direction of travel.

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01706716
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 978-3-95606-427-2
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 29 2019 10:19AM