MPU-Anordnung nach strafgerichtlicher Entziehung der Fahrerlaubnis wegen einmaliger Trunkenheitsfahrt

Diskutiert wird die Frage nach der Rechtmaessigkeit der Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) infolge der strafgerichtlichen Entziehung der Fahrerlaubnis gemaess Paragraf 69 Strafgesetzbuch (StGB) wegen einer einmaligen Trunkenheitsfahrt mit einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von unter 1,6 Promille. Entgegen der oberverwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung, die eine MPU-Anordnung in diesem Falle ueberwiegend fuer gerechtfertigt erachtete, sprach sich das Bundesverwaltungsgericht in seiner Entscheidung vom 6. April 2017 - 3 C 24.15 - fuer deren Unzulaessigkeit aus. Seiner Ansicht nach rechtfertige eine einmalige Trunkenheitsfahrt ohne das Hinzutreten weiterer aussagekraeftiger Tatsachen erst ab einer BAK von 1,6 Promille gemaess Paragraf 13 Satz 1 Nummer 2 lit. c Fahrerlaubnisverordnung (FeV) die Anordnung einer MPU. Damit verbundene Konsequenzen fuer die Praxis werden aufgezeigt. Abschliessend wird auf die normierte Doppelkompetenz von Strafrichter und Fahrerlaubnisbehoerde zur Entziehung der Fahrerlaubnis in Bezug auf fahrerlaubnisbezogene Sanktionen eingegangen.

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: References;
  • Pagination: pp 88-92
  • Monograph Title: Perspektiven der Verkehrspsychologie und Verkehrsmedizin: Der Mensch im Spannungsfeld von Technik und Umwelt. Das 13. Gemeinsame Symposium der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrspsychologie (DGVP) und der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin (DGVM). Themenheft
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Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01672608
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jun 21 2018 9:23AM