Evaluation der Verkehrspsychologischen Beratung nach Paragraf 71 FeV im Rahmen des Qualitaetssicherungssystems der Sektion Verkehrspsychologie im Bundesverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen

Evaluation of traffic psychological counseling according to paragraf 71 of the Driver's Licence Act in the framework of the quality control system of the department of traffic psychology of the Professional Psychologists Association

Ausgewertet wurden die Daten von 750 hochauffaelligen Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern, die an einer verkehrspsychologischen Beratung nach Paragraf 71 Fahrerlaubnisverordnung (FeV) in den Jahren 2011 bis 2015 teilgenommen haben. Die begangenen Verkehrsverstoesse lassen sich drei Kategorien zuordnen („schnelles Vorwaertskommen", „mangelnde Belastbarkeit und Gewissenhaftigkeit" sowie „Dominieren anderer Verkehrsteilnehmer"). Zur Veraenderung des auffaelligen Verhaltens wurden haeufig Massnahmen empfohlen, wie sie auch im Bereich der kognitiven Psychologie zur Anwendung kommen (Rationalisierung, Aendern eigener Ansprueche etc.) Tieferliegende Ursachen, die zwar zunaechst nicht bewusst sind, die aber sehr wohl verhaltenssteuernd wirksam werden koennen, waren dagegen in der auf drei Stunden beschraenkten Massnahme in der Regel nicht zu erarbeiten. Eine zur Gruppierung der hochauffaelligen Kraftfahrer durchgefuehrte Clusteranalyse ergab ueberraschend deutlich zwei Gruppen, die sich mit den Begriffen „Fahrlaessige" und „Rechthaber" treffend beschreiben lassen. Waehrend in der ersten Gruppe lediglich die Skala „Fahrlaessigkeit" hohe Werte aufweist, weisen in der zweiten Gruppe fast alle erfassten Skalen hohe Werte auf. In der gesamten Analyse wird deutlich, dass die Ursachen der zahlreichen Verkehrsdelikte sehr wohl in hochauffaellig ausgepraegten Persoenlichkeitsmerkmalen liegen, nur sehr selten dagegen jedoch in mangelhaften beziehungsweise nicht ausreichenden Kenntnissen von Regeln und Vorschriften. Die weitgehende Abschaffung der verkehrspsychologischen Beratung (VPB) vor diesem Hintergrund wird am Anfang des Beitrags diskutiert. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: The authors analyzed the data of 750 traffic offenders who participated in a traffic psychological counseling under section 71 license regulation (Fahrerlaubnisverordnung) in the years 2011 to 2015. The committed traffic offences can be assigned to three categories ( "speeding", "lack of resilience and diligence" and "domination of other road users"). A cluster analysis revealed surprisingly clearly the two groups "negligent person" and "dogmatic person". The analysis shows that the traffic offences are due to characteristics describing a high risk driver.

  • Availability:
  • Authors:
    • Brinkmann, R
    • Kiegeland, P
    • Lehnert, B
    • Mueck, P
    • Neubauer, B
  • Publication Date: 2016-9

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: Figures; References; Tables;
  • Pagination: pp 188-96
  • Serial:

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01613079
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 11 2016 9:35AM