Ablenkung durch Informations- und Kommunikationssysteme

Ziel des durch den Lehrstuhl fuer Ingenieur- und Verkehrspsychologie (LIV) und das Institut fuer Fahrzeugtechnik (IFT) der Technischen Universitaet Braunschweig ausgefuehrten Projekts war es, die Ergebnisse vorhandener Forschung zur Ablenkung durch Informations- und Kommunikationssysteme (IKS) zusammenzufassen, daraus die unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit wichtigsten Arten der Ablenkung zu identifizieren, Vorschlaege fuer entsprechende Loesungsmoeglichkeiten zu entwickeln und den sich daraus ergebenden Forschungsbedarf zu beschreiben. Auf Basis einer Literaturuebersicht wurden verschiedene Arten von IKS und deren Nutzung definiert. Mit Hilfe einer Marktanalyse unter Nutzung von Internetquellen wurde abgeschaetzt, wie haeufig die einzelnen IKS momentan in Fahrzeugen verfuegbar sind. Mit einer weiteren Literaturuebersicht wurden Schaetzungen der Nutzungshaeufigkeit von IKS vorgenommen. Diese Schaetzungen sind sehr stark von der Methode abhaengig. Insbesondere fuer Deutschland liegen hier nur sehr wenige Informationen aus relativ kleinen Untersuchungsstichproben vor. Der Schwerpunkt des Projekts war eine Meta-Analyse, bei der 53 Veroeffentlichungen mit 56 Studien und 598 Befunden beruecksichtigt wurden. Die Auswertung erfolgte ueber ein Vote-Counting, bei dem ausgezaehlt wird, wie viel Prozent der Befunde bei einer Fahrt mit IKS im Vergleich zu einer Baseline-Fahrt ohne IKS eine signifikante Veraenderung des Fahrverhaltens nachweisen. Bei der Diskussion verschiedener Loesungsansaetze zeigte sich vor allem, dass ein wesentliches Problem in der Entwicklung von Massnahmen darin liegt, dass wichtige Informationen fehlen. Es waeren Studien notwendig, um die Nutzungshaeufigkeit von IKS in Deutschland im Zeitverlauf darzustellen, um Hinweise fuer eine entsprechende Priorisierung der Handlungsfelder zu erhalten. Ausserdem sollte die Gefaehrlichkeit durch Unfallstudien oder Simulatorstudien untersucht werden, wobei auf Kompensationsmoeglichkeiten der Fahrer besonderer Wert zu legen ist. Vor allem der Umgang mit Textbotschaften scheint ein besonders relevanter Themenbereich zu sein. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: The aim of the project was to review the existing research concerning driver distraction due to information and communication systems (ICS). Based on this review, the most relevant types of distraction with regard to traffic safety were to be identified. Furthermore, possible countermeasures and open questions for research were discussed. A literature review was used to define relevant ICS and their usage. Information from the internet provided an estimate about the availability of different ICS in cars. A second review was aimed at estimating usage of ICS. Estimations strongly depended on the method. The focus of the project was a meta-analysis with 53 publications, 56 studies and 598 observations. A vote-counting was used to describe how many observations with ICS while driving were significantly different from baseline (driving without ICS). The discussion of possible solutions was difficult because much relevant information is lacking. Especially for Germany studies are needed to estimate the usage of ICS while driving in order to select those ICS which are most frequently used in traffic. Moreover, case-control studies and simulator studies are needed to better quantify accident risk due to ICS. In simulator studies, compensatory efforts of the drivers have to be taken into account for a realistic result. Overall, text messages seem to be a very relevant topic with regard to the effect of ICS on traffic safety. (A)

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01564478
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 978-3-939163-55-8
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 26 2015 4:09PM