Bewertungshintergrund fuer den Widerstand gegen Polieren von Gesteinskoernungen nach dem PWS-Verfahren

In den Jahren ab 1959 wurde an der Technischen Universitaet Berlin von B. Wehner und seinem Assistenten K.-H. Schulze eine Pruefeinrichtung entwickelt, mit der die Polierresistenz von groben und feinen Gesteinskoernungen ermittelt werden konnte. Ende der 1990er-Jahre waren die noch existierenden Pruefeinrichtungen nicht mehr gebrauchstauglich. Dies bewog 1999 dazu, einen modernisierten Nachbau unter Beibehaltung wesentlicher Maschinenparameter durchzufuehren. Bei Vergleichsuntersuchungen stellte sich heraus, dass mit den Pruefeinrichtungen der 2. Generation ein abweichendes Messwerteniveau ermittelt wird. Um den aus einer Vielzahl von Forschungsarbeiten aufgestellten Bewertungshintergrund und die daraus abgeleiteten Anforderungswerte weiter nutzen zu koennen, musste dieser auf die neue Geraetegeneration uebertragen werden. Durch Untersuchungen an unterschiedlichen Pruefkoernungen verschiedener Gesteine wurde der Erwartungsbereich fuer die Polierwerte PWS ermittelt und damit ein Bewertungshintergrund aufgestellt. Durch die Vergleichsuntersuchungen an den Rueckstellproben aus der Technische Universitaet Berlin konnte fuer die Pruefkoernungen 8/11 und 0,2/0,4 mm eine direkte Uebertragung von bestehenden Anforderungswerten auf die aktuelle Geraetegeneration vorgenommen werden. Die Unterschiede in den Messwerteniveaus zwischen den Geraetegenerationen konnten quantifiziert werden. Die Spreizung der Polierwerte bleibt trotz dieser Veraenderung gleich. Um einen aktuellen Vergleich zwischen den Polierverfahren PWS und PSV herzustellen, wurden Gesteinskoernungen aus Lagerstaetten aufgenommen, die auch in einer parallel laufenden PSV-Forschungsarbeit genutzt wurden. Fuer die 2. Geraetegeneration der Pruefanlage Wehner/Schulze wurde somit erstmalig ein Zusammenhang zum Polierverfahren PSV hergestellt. Es wird empfohlen, den bestehenden Anforderungswert fuer die Polierresistenz von feinen Gesteinskoernungen in Deckschichten aus Beton aufgrund der durchgefuehrten Untersuchungen anzupassen und die vorgeschlagenen Anforderungswerte fuer die groben Gesteinskoernungen durch eine Datensammlung abzusichern.