Herstellung einer Betonfahrbahndecke auf modifizierter Kiestragschicht

Die Regelwerke des Strassenbaus schliessen derzeit die Verwendung von reinen Kiestragschichten unmittelbar unter Betonfahrbahndecken-Systemen nahezu aus. Dies wird im Wesentlichen durch Unebenheiten beim Fahrbahndeckeneinbau durch Befahren mit Transportfahrzeugen begruendet. Vor diesem Hintergrund befasst sich der Beitrag mit der Herstellung einer Betonfahrbahndecke auf einer modifizierten Kiestragschicht. Die Ausfuehrungen basieren auf dem Forschungsvorhaben "Bau und Messung an einer Versuchsstrecke mit modifizierter Kiestragschicht unter der Betondecke". Bearbeitet wurde das Vorhaben vom Pruefamt fuer Verkehrswegebau der Technischen Universitaet Muenchen im Auftrag des Bundesministeriums fuer Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Hauptziel des im Jahr 2003 begonnenen und noch laufenden Langzeitprojekts besteht darin, Kiestragschichten als Tragschichten ohne Bindemittel unter Betonfahrbahndecken hoeherer Belastungsklassen durch Substituierung bestimmter Korngruppen durch gebrochene Gesteinskoernungen so zu veraendern, dass ihre Eigenschaften hinreichend denen von Schottertragschichten entsprechen. Die Untersuchungen begannen mit vergleichenden Standfestigkeitsuntersuchungen im Pruefstand, die 2004 abgeschlossen wurden. Zwischen 2004 und 2007 folgten im Rahmen des Projekts "Dicke Betondecken auf Schichten ohne Bindemittel" Untersuchungen im Grosspruefstand. Basierend auf den positiven Erkenntnissen dieser beiden Forschungsvorhaben wird im laufenden Vorhaben die modifizierte beziehungsweise optimierte Kiestragschicht unter realen Bedingungen an einer Versuchsstrecke im oeffentlichen Strassenraum verifiziert. Bei der Versuchsstrecke handelt es sich um eine 143 Meter lange und 6,5 Meter breite Fahrgasse der Tank- und Rastanlage Koeschinger Forst West bei Ingolstadt an der Bundesautobahn A 9. Auf Grund der zu erwartenden Schwerverkehrsbelastungen wurde die Versuchsstrecke in Bauklasse II ausgefuehrt. Vor dem Einbau der modifizierten Kiestragschicht 0/32 erfolgten Pruefungen der Tragfaehigkeit der darunter liegenden ungebundenen Pruefschichten, des Planums und der Frostschutzschicht mit statischen und dynamischen Lastplattendruckversuchen. Vor dem Einbau der Betonfahrbahndecke war die Oberflaeche der modifizierten Kiestragschicht dem Baustellenverkehr mit hohen Radlasten und der Witterung ausgesetzt. Direkt vor der Herstellung der Betonfahrbahn durchgefuehrte Untersuchungen zeigten eine gleichbleibende Tragfaehigkeit der modifizierten Kiestragschicht. Abweichungen von der vorgeschriebenen Ebenheit und der profilgerechten Lage waren nicht zu verzeichnen. Nach den Pruefungen wurde die Betonfahrbahndecke an zwei Tagen im Handeinbau hergestellt. Als Bezugswerte zur Beurteilung der Decke nach Verkehrsbelastung erfolgten Messungen der absoluten elastischen Einsenkungen auf der Betonfahrbahndecke und der relativen Einsenkungen der Einzelplattenraender im Querfugenbereich. Das Forschungsvorhaben wird mit verschiedenen Untersuchungen fortgefuehrt.

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: Figures; References; Tables;
  • Pagination: pp 8-16
  • Serial:
    • BAUPORTAL
    • Volume: 126
    • Issue Number: 9
    • Publisher: ERICH SCHMIDT VERLAG
    • ISSN: 1866-0207

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01538625
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Sep 26 2014 11:05AM