Eisenbahntunnel Liefkenshoek in Antwerpen. Vortriebe bei nur geringer Ueberdeckung
In Antwerpen verwirklicht derzeit der belgische Staat das sehr grosse Eisenbahn-Infrastrukturprojekt "Liefkenhoek Noak Spoor Verbinding (LHSV)" im Rahmen eines Public Prviate Partnership Projekts (PPP). Hauptbestandteil dieses Vorhabens ist ein etwa 6 Kilometer langer Eisenbahntunnel mit zwei eingleisigen Roehren. Der Tunnel verbindet die beiden Ufer der Schelde und unterfaehrt dazu sowohl die Schelde als auch das Kanaldock B1-B2. Aufgefahren wird der Tunnel mit zwei Mixschilden mit 8,40 Metern Schilddurchmesser und einer Vortriebskraft von 60.000 Kilonewton. Der einschalige Tunnelausbau erfolgt mit Stahlbetontuebbingen von 0,40 Metern Dicke und 1,80 Metern Breite. Aus Brandschutzgruenden wurden dem Tuebbingbeton Polypropylenfasern (PP) zugegeben. Die Ueberdeckung des Tunnels liegt bei maximal etwa 34 Metern, waehrend die maximale Wassersaeule ueber dem Tunnel circa 40 Meter betraegt. Bei der Tunnelbemessung war ausserdem ein Gezeitenunterschied von 7,50 Metern zu beruecksichtigen. Der Tunnel liegt zum groessten Teil in tertiaeren Sanden. Auf etwa einem Kilometer Laenge muss aber auch ein verklebungsanfaelliger Ton durchfahren werden. Die Unterquerung der rund 1 Kilometer breiten Schelde erforderte wegen des veraenderlichen Wasserstandes der Schelde eine laufende Anpassung des Stuetzdrucks der Bentonitsuspension. Wegen der sehr geringen Tunnelueberdeckung und der Aufrechterhaltung des Schiffsverkehrs im Kanaldock mussten dort vor der Tunneldurchfahrt vorbereitende Sondermassnahmen ergriffen werden. Zunaechst wurden beidseitig des Tunnels Spundwaende gerammt, in deren Schutz der aus Schlamm und Schluff bestehende Boden ausgehoben und durch einen Magerbeton ersetzt wurde. Darueber betonierte man eine 2,10 Meter dicke Platte aus stahlfaserverstaerktem Unterwasserbeton, die mit den Spundwaenden kraftschluessig verbunden wurde. In der Nutzungsphase dient die Platte als Auflast gegen den Auftrieb und als Anker- und Aufprallschutz fuer die Hochseeschifffahrt. 13 Querschlaege, die im Schutz von Bodenvereisungen erstellt wurden, verbinden die beiden Tunnelroehren. Der Tunnel erhielt ausserdem 25 Meter bis 40 Meter tiefe Rettungsschaechte, deren Zugangsstollen man ebenfalls im Schutz von Bodenvereisungen auffuhr. Das im November 2008 begonnene Projekt soll voraussichtlich Anfang September 2014 in Betrieb genommen werden.
-
Authors:
- BRUX, G
- Publication Date: 2013-10
Language
- German
Media Info
- Pagination: 681-4
-
Serial:
- Bautechnik
- Volume: 90
- Issue Number: 10
- Publisher: Ernst (Wilhelm) and Sohn
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Construction; Public private partnerships; Shielding (Tunneling); Tunnel lining; Tunnels
- Uncontrolled Terms: Overlapping
- Geographic Terms: Belgium
- ITRD Terms: 172: Öffentlich private Partnerschaft; 3655: Bau; 8008: Belgien; 3394: Schildvortrieb; 3385: Tuebbing; 3374: Tunnel; 9059: Ueberdeckung
- Subject Areas: Construction; I25: TUNNELENTWURF; I54: TUNNELBAU;
Filing Info
- Accession Number: 01503864
- Record Type: Publication
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- Files: ITRD
- Created Date: Jan 22 2014 10:59AM