Akku voll ... Und los? Technische und rechtliche Herausforderungen der Elektromobilitaet
Aufgezeigt wird, dass neue Technologien einen innovationsfoerdernden Rechts- und Regulierungsrahmen brauchen und ein fruehzeitiges Assessment der Anwendungsrisiken neuer Technologien Akzeptanz schafft. Die Elektromobilitaet stellt sich als ein Systemansatz dar, dessen Konzepte und Wirkungen auf der Konvergenz zahlreicher Technologien basieren. Gesellschaft, Medien, Politik und Rechtsprechung muessen die Komplexitaet des Themas so weit ueberschauen koennen, wie es fuer die Kooperation aller beteiligten Technologiefelder notwendig ist. Fruehzeitige Normung ist wichtig, denn sie schafft nicht nur den systemtechnischen Rahmen sondern auch internationale Marktchancen fuer die deutschen Hersteller. Die weitreichenden Konvergenzen machen es erforderlich, dass die relevanten Normenwerke geprueft, abgestimmt und gegebenenfalls harmonisiert werden. Einen Ueberblick ueber den Normungsstand und weitere Handlungsmassnahmen in Bezug auf die Elektromobilitaet in Deutschland gibt aktuell die Normungs-Roadmap Elektromobilitaet. Die Elektromobilitaet ist jedoch nicht nur ein Konvergenzthema, sondern wird auch als Baustein der Energiewende eingeordnet. Eingegangen wird auf den physikalisch-technischen Zusammenhang der Elektromobilitaet mit den „erneuerbaren Energien“; des Weiteren auf den Wirkungsgrad eines mit erneuerbarer elektrischer Energie betankten Elektrofahrzeugs sowie auf die Notwendigkeit der Energiebevorratung (Energiespeicherung) im Elektrofahrzeug. Bei der Einordnung des Themas in Transport- beziehungsweise Verkehrssysteme und Mobilitaetsmaerkte zeigt sich, dass auf absehbare Zeit ein Nebeneinander von elektrisch und fossil betriebenen Transporteinrichtungen bestehen wird. Elektromobilitaet kann jedoch wesentlich zur Realisierung effizienter, multi-modaler Verkehrssysteme in den Staedten beitragen. Diese Idee hat auch die Forschungsinitiative „Leben in der Morgenstadt“, eingebettet in den Aktionsplan der Bundesregierung fuer die Hightech-Strategie 2020, aufgegriffen. Sie umfasst zehn Zukunftsprojekte, unter anderem die CO2-neutrale, energieeffiziente und klimaangepasste Stadt. Elektroraeder scheinen einen wichtigen Beitrag zur urbanen Mobilitaet leisten zu koennen. Fuer Langstrecken hingegen muessen fuer Elektro-Pkw Loesungen fuer eine entsprechende Lade-Infrastruktur erarbeitet werden oder koennten Hybridfahrzeuge eingesetzt werden. Des Weiteren wird der juristische Regelungsbedarf aufgezeigt, der sich in Zusammenhang mit der Elektromobilitaet ergibt: Gefordert wird die Einbeziehung von Elektrofahrzeugen in die Vorschriftenwerke. Planung, Betrieb und Sicherheit konventioneller Tankstellen muesse an das "Stromtanken" angepasst werden; ebenso angepasst werden muss die Ausbildung des Kfz-Handwerks. Fuer die Unfallrettung muessen konstruktive Details von Elektrofahrzeugen online fuer die Rettungsteams vorgehalten werden. Anzupassen seien auch Regelungen, damit ein Transport vollstaendiger Akkus aus Gruenden der Produktionslogistik moeglich werde; ein Elektrofahrzeug mit eingebautem Akku duerfe nicht zu einem Gefahrgut werden. Zu schaffen seien technisch und betrieblich fundierte Voraussetzungen fuer die Strassenverkehrszulassung von (hybriden) Elektrofahrzeugen und Fallklassen ihrer Versicherungsrisiken. Auswirkungen auch auf die Gestaltung des Verkehrsraums bei der Nutzung oeffentlicher und halboeffentlicher Flaechen fuer die Infrastruktur sind zu erwarten; die Strassenverkehrsordnung muesse beispielsweise das Parken zum Zwecke des Aufladens regeln. Plenarvortrag zum 51. Deutschen Verkehrsgerichtstag am 24. Januar 2013.
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DEUTSCHER VERKEHRSGERICHTSTAG - DEUTSCHE AKADEMIE FUER VERKEHRSWISSENSCHAFT - E.V.
BARON-VOGHT-STRASSE 106A
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LUXEMBURGER STR. 449
KOELN, Germany D-50939 -
Authors:
- Steusloff, H
- Publication Date: 2013
Language
- German
Media Info
- Media Type: Print
- Features: References;
- Pagination: pp XXVII-LI
- Monograph Title: 51. Deutscher Verkehrsgerichtstag 2013
Subject/Index Terms
- ITRD Terms: 8125: Deutschland; 1282: Elektrofahrzeug; 1556: Gesetzgebung; 8525: Konferenz; 2427: Nachhaltige Entwicklung; 187: Norm (tech); 9129: Risikobewertung; 9075: Standardisierung; 1544: Straßenverkehrsrecht; 3855: Technologie
- Subject Areas: I10: WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG; I91: FAHRZEUGKONSTRUKTION;
Filing Info
- Accession Number: 01497212
- Record Type: Publication
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- ISBN: 978-3-472-08574-4
- Files: ITRD
- Created Date: Oct 30 2013 9:20AM