Ein Fahrbahnuebergangssystem als Fingerkonstruktion mit einer direkten Einleitung der Verankerungskraefte in den Beton / An expansion joint system as a finger construction with direct transfer of the anchoring forces into the concrete

Zu den Bauarten von Fahrbahnuebergaengen bei Bruecken gehoeren seit etwa 100 Jahren Fingerkonstruktionen. In den letzten Jahrzehnten wurden sie jedoch weniger haeufig verwendet, da die Uebergaenge nicht wasserdicht sind. Wegen der fahrdynamischen und schalltechnischen Vorteile erleben sie jedoch in juengerer Zeit eine Renaissance, zumal man sie auch weiterentwickelte. Beschrieben wird die Weiterentwicklung eines Fingeruebergangs, bei dem die Verankerungskraefte direkt in den Beton eingeleitet werden. Das statische System bei Fingeruebergaengen ist ein dynamisch belasteter Kragtraeger. Die frei auskragenden Fingerplatten ueberbruecken den Spalt zwischen dem Widerlager und dem Ueberbau. Bei einem Fingeruebergang treten zwei bemessungsrelevante Einwirkungssituationen auf. Zum einen belastet das Rad den Uebergang beim Ueberrollen mit einer vertikalen Einzellast, zum anderen wirkt nach dem Ueberrollen eine entgegengesetzt wirkende Last aus der Rueckschwingung der Fingerplatte. Beide Einwirkungen werden bei der Bemessung beruecksichtigt. Auf den Fingeruebergang und auf die Verankerungen wirkt jeweils ein Kraeftepaar aus Druck- und Zugkraft mit wechselnder Wirkungsrichtung ein. Dies fuehrt in der Verankerung zu einer Ermuedungsbeanspruchung des Betons und des Bewehrungsstahls. Bisher erfolgte die Verankerung durch Buegel und Aussteifungsbleche zur Krafteinleitung in den Beton. Bei der neu entwickelten konstruktiven Loesung werden die Platten ueber spezielle Ankerbolzen im Beton verankert. Der einbetonierte Rundstahl-Ankerbolzen wird mittels HV-Schrauben direkt mit der Fingerplatte verbunden. Die Bemessung des Ankerbolzens erfolgt in drei relevanten Querschnitten, waehrend die Verankerung im Beton ueber eine dreidimensionale Stabwerksmodellierung nachgewiesen wird. Nach den "Technischen Lieferbedingungen und Technischen Pruefvorschriften fuer Ingenieurbauten (TL/TP-ING)" wird eine wasserdichte Ausbildung der Uebergangskonstruktion gefordert. Bei dem Fingeruebergang erfolgt das ueber eine unter dem Uebergang angeordnete, austauschbare Entwaesserungsrinne aus Elastomer oder Edelstahl. Der weiterentwickelte Fingeruebergang ist sowohl bei Neubauten als auch bei bestehenden Bauwerken einsetzbar. Fuer den neu entwickelten Uebergang liegt eine oesterreichische Zulassung vor. Die Regelpruefung fuer Deutschland ist in Bearbeitung. ABSTRACT IN ENGLISH: Finger construction is an expansion joint construction that has been employed for decades. The finger form means that this expansion joint produces particularly low noise emissions and gives it an excellent comfort when passing by vehicles. An innovative anchoring solution, which transfers the anchoring force with the help of special anchoring elements directly from the finger into the bridge construction, is currently in development for standard testing. To ensure water-tightness of the finger joint, durable solutions have been developed in the meantime. (A)

Language

  • German

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  • Accession Number: 01491213
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Sep 3 2013 12:13PM