Nord-Sued Stadtbahn Koeln - Herstellung der Gleisverflechtungsstrecke Bechergasse unter schwierigsten geologischen und baulichen Randbedingungen
Bei innerstaedischen Tunnelbaumassnahmen ist eine Vielzahl unterschiedlicher Randbedingungen im Hinblick auf die Infrastruktur, die betroffenen Anwohner und die Randbedingungen aus den Baugrundverhaeltnissen zu beachten. Der Beitrag stellt in diesem Zusammenhang die Gleisverflechtungsstrecke beim Bau der Nord-Sued Stadtbahn Koeln, einer U-Bahn, vor. Bei der Gleisverflechtung in der Bechergasse handelt es sich um einen Gleiswechsel zwischen zwei parallelen Tunnelroehren. Dies wird realisiert durch den Bau eines Sonderbauwerks zwischen den beiden Roehren mit einer Laenge von circa 100 Metern. Laengs der Bechergasse besteht die beidseitige Bebauung aus fuenf- bis sechsgeschossigen Bauwerken, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf vorhandenen Gruendungskoerpern wieder aufgebaut worden sind. Teilweise befinden sich unter diesen Gruendungskoerpern mittelalterliche Bauwerksreste. Der Baugrund besteht bis in eine Tiefe von bis zu 14 m aus maechtigen Auffuellungen des ehemaligen roemischen Hafens, der ab dem 1. Jahrhundert nach Christus zunehmend mit Schutt und Siedlungsabfaellen verfuellt und ueberbaut wurde. Unterlagert wird diese Schicht von quartaeren, wasserfuehrenden Rheinablagerungen aus Kiesen und Sanden. Das erforderliche Sonderbauwerk soll bergmaennisch zwischen den beiden Tuebbingtunneln im Schutz von Sicherungsmassnahmen aufgefahren werden. Dazu gehoeren Abfangmassnahmen unter den Kellersohlen der Gebaeude, geneigt in den Boden eingebrachte Rohrschirmdecken, Kleinbohrpfaehle und zusaetzliche Kompensationsinjektionsmassnahmen. Zum Schutz gegen Grundwasser erfolgte unterhalb des Vortriebsquerschnitts eine Baugrundvereisung. Die Grundwasserabdichtung des Firstbereichs erforderte vorlaufend eingebrachte Pfaehle und Vereisungen unter den Gebaeuden. Alle beschriebenen Tiefbaumassnahmen fuehren zu Spannungsumlagerungen im Boden mit den daraus resultierenden Verformungen, sodass eine umfangreiche messtechnische Ueberwachung der Gebaeude angezeigt war. Das Messkonzept sieht unter anderem definierte Warn- und Alarmwerte der Verschiebungen vor, damit rechtzeitig Gegenmassnahmen eingeleitet werden koennen. Durch die Vereisungsmassnahmen treten Bodenhebungen ein, die nach dem Auftauen der Frostkoerper zu ungleichmaessigen, die Bausubstanz beeinflussenden Setzungen fuehrten. Aufgetretene Setzungen wurden sukzessive durch Feststoffinjektionen kompensiert.
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Availability:
- Find a library where document is available. Order URL: http://worldcat.org/issn/18660134
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Authors:
- SPOHR, I
- SCHWARZE, J
- Publication Date: 2011
Language
- German
Media Info
- Pagination: 104-9
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Serial:
- FELSBAUMAGAZIN
- Issue Number: 2
- Publisher: VGE VERLAG GMBH
- ISSN: 1866-0134
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Central business districts; Construction; Continuous structures; Freezing; Geology; Measurement; Motion; Subsoil; Subways; Surveillance; Tunnels; Vertical supports; Waterproofing
- Uncontrolled Terms: Injection (Materials); Underpinning
- ITRD Terms: 3375: Abdichtung; 3655: Bau; 2930: Baugrund; 3601: Gefrierverfahren; 4053: Geologie; 3617: Injektion (Mater); 311: Innenstadt; 9006: Kontinuierlich; 9101: Kontrolle; 6136: Messung; 3374: Tunnel; 1191: U Bahn; 3376: Unterfangung; 5483: Verschiebung
- Subject Areas: Construction; I54: TUNNELBAU;
Filing Info
- Accession Number: 01359443
- Record Type: Publication
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- Files: ITRD
- Created Date: Dec 22 2011 10:16AM