Adhaesion von Bitumen am Gestein: Verfahren der quantitativen Bestimmung auf Grundlage der Europaeischen Normung

Die Adhaesion zwischen Bindemittel und Gesteinskoernung zaehlt zu den wichtigen Asphalteigenschaften. Mangelndes Haftverhalten kann zu erheblichen Schaeden an den Asphaltbefestigungen fuehren. Die europaeische Asphaltpruefnorm DIN EN 12697 mit den Teilen 11 und 12 beschreibt Verfahren zur Beurteilung der Adhaesion am Einzelkorn und im Asphalt. Ziel der Forschungsarbeit war es, die Aussagefaehigkeit der Versuche fuer das deutsche Baustoffspektrum zu ueberpruefen, versuchstechnische Parameter zu ueberpruefen und zusaetzlich nicht in der EN enthaltene Untersuchungsmethoden, naemlich die Kontaktwinkelmessung und den zentrischen Zugversuch, auf ihre Eignung zu ueberpruefen. Die Ergebnisse der Untersuchungen koennen wie folgt zusammengefasst werden: Der Rolling-Bottle-Test erweist sich als ein gut geeigneter Versuch. Das Verfahren B der einfachen Wasserlagerung bringt keine Differenzierung der Ergebnisse. Der Versuch C mit siedendem Wasser und dem Vergleich mit einer Kalibrierkurve ist sehr aufwendig und weniger aussagefaehig als der Rolling-Bottle-Test und bringt deshalb keinerlei Vorteile. Die angewendete Kontaktwinkelmessung unter Wasser differenziert die Gesteins-/Bitumenkombinationen nicht ausreichend und ist fuer polymermodifiziertes Bindemittel ueberhaupt nicht anwendbar. Die Beurteilung der Wasserempfindlichkeit an Asphalt mittels Aenderung der Spaltzugfestigkeit ist mit erheblichen Versuchsstreuungen verbunden und liefert nur dann brauchbare Ergebnisse, wenn der Versuch mehrfach wiederholt wird und der Hohlraumgehalt sehr genau angesteuert wird. Der zentrische Zugversuch und der damit berechnete Unterschied der Zugfestigkeit trockener gegenueber wassergelagerter prismatischer Probekoerper ist dem in der DIN EN 12697-12 beschriebenen Verfahren des Abfalls der Spalt-Zugfestigkeit nach ersten Ergebnissen deutlich ueberlegen. Forschungsbedarf wird in der Optimierung des zentrischen Zugversuches gesehen, da die Ergebnisse gegenueber des Verfahrens der Spaltzugfestigkeitsaenderung als wesentlich differenzierter und damit geeigneter zur Beurteilung des Haftverhaltens angesehen werden. Wenn die verfahrenstechnischen Randbedingungen fuer den zentrischen Zugversuch durch ein entsprechendes Untersuchungsprogramm optimiert wurden, sollte der zentrische Zugversuch in die Europaeische Norm als Verfahren in die EN 12697-12 eingebracht werden und dann das dort beschriebene Verfahren ueber die Aenderung der Spaltzugfestigkeit ersetzen. (A)

  • Availability:
  • Authors:
    • RENKEN, P
    • WISTUBA, M P
    • GROENNINGER, J
    • SCHINDLER, K
  • Publication Date: 2010

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01343713
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jul 12 2011 11:41AM