Sanierung und Austausch von Brueckenlagern und Fahrbahnuebergaengen

Brueckenlager und Fahrbahnuebergaenge von Bruecken gehoeren zur Brueckenausruestung mit in der Regel begrenzter Nutzungsdauer. Sie sind daher gegebenenfalls waehrend der Nutzungsdauer des Bauwerks auszuwechseln. Der Beitrag befasst sich anhand einiger Beispiele und neuerer Entwicklungen mit dem Austausch und der Instandsetzung solcher Komponenten der Brueckenausruestung. Die meisten Typen von Brueckenlagern werden derzeit in der DIN 1337 geregelt. Moderne, hochfeste Gleitwerkstoffe wie MSM liegen jedoch ausserhalb dieses Normenwerks und beduerfen einer Europaeischen Zulassung (ETA). In einem ersten Beispiel wird die Erneuerung der Rollenlager und der Fahrbahnuebergangskonstruktionen an der Kennedybruecke ueber den Rhein in Bonn vorgestellt. Die vorhandenen Rollenlager wiesen starke Korrosionserscheinungen auf und waren daher hinsichtlich ihrer Rollwege eingeschraenkt. Der Austausch betraf die Zweirollenlager auf den Widerlagern, die Sechsrollenlager auf einem Strompfeiler und Festlager auf den Strompfeilern. Alle Austauscharbeiten an den Lagern wurden unter laufendem Verkehr durchgefuehrt. Bei der 2.276 m langen Haengebruecke ueber den Tejo in Lissabon wurden schadhafte Rollenlager gegen Kalottenlager ausgetauscht. Diese Bruecke ist eine kombinierte Strassen- und Eisenbahnbruecke mit einem Verkehr von 150.000 Kfz und 160 Zuegen pro Tag. Der akkumulierte Gleitweg erreicht pro Jahr sehr hohen Werte zwischen circa 2.100 m und circa 3.700 m. Aufgrund der starken Brueckenbewegungen bei Zugueberfahrten war ein Lagertausch unter laufendem Zugverkehr nicht moeglich. Der Lagerwechsel musste vielmehr nachts in Sperrpausen zwischen 3,5 Stunden und 6 Stunden bewerkstelligt werden. Die Kalottenlager werden jetzt durch ein Langzeitmonitoring ueberwacht, um den Gleitwerkstoff rechtzeitig austauschen zu koennen. Ein weiteres Beispiel behandelt den Lagertausch bei der Bruecke zur Ueberfuehrung des Main-Donau-Kanals ueber die Zenn bei Fuehrt. Bei diesem Bauwerk wurden bei einer Bauwerkspruefung Schaeden an den 28 Topflagern festgestellt. Das Verhalten von Kanalbruecken ist gepraegt durch die sehr unterschiedlichen Belastungsfaelle. Das geht von voller Wasserfuellung bis zu kompletter Entleerung. Im entleerten Zustand koennen abhebende Lagerreaktionen auftreten, die im vorliegenden Fall zur Abloesung der Gleitpartner gefuehrt hatten. Die Topflager wurden daher durch Kalottenlager mit MSM als Gleitwerkstoff ersetzt. Der Lagerwechsel erfolgte innerhalb von zehn Tagen bei entleertem Trog. Fahrbahnuebergaenge in Lamellenbauweise sollen eine Lebensdauer von mindestens 40 Jahren besitzen, allerdings sollten die Dichtprofile schon nach etwa 20 Jahren ausgetauscht werden. Zur Minderung der Ueberfahrgeraeusche gibt es mittlerweile einige konstruktive Moeglichkeiten. Dazu gehoert bei Lamellenuebergaengen das Aufschweissen von direkt befahrenen Rautenblechen. Dadurch werden weniger Geraeusche noch oben emittiert. Die Schallausbreitung nach unten und seitlich kann durch entsprechend vorgehaengte Matten reduziert werden. Eine laermschutztechnische Weiterentwicklung der Fahrbahnuebergaenge stellen wellenfoermige Lamellenprofile dar, bei denen durch das Ueberfahren der Raeder im schraegen Winkel die Laermentwicklung deutlich reduziert wird.

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01339733
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 17 2011 11:55AM