Sicherheit auf Ausserortsstrassen

In der Schweiz gibt es etwa 34.000 Kilometer Ausserortsstrassen, auf denen rund ein Drittel der Verkehrsleistungen erbracht werden. Im langjaehrigen Durchschnitt sterben 54 Prozent aller Strassenverkehrsopfer auf Ausserortsstrassen. Mit der Kategorisierung der folgenden fuenf Unfallklassen koennen 88 Prozent der getoeteten Strassenverkehrsopfer erfasst werden: 1. Kollisionen mit entgegenkommenden Fahrzeugen; 2. Kollisionen mit festen Hindernissen ausserhalb der Fahrbahn; 3. Kollisionen an Knoten; 4. Unfaelle ohne Kollisionen und 5. Kollisionen mit Fussgaengern. Mit fuenf logistischen Regressionen wurde fuer jede Unfallklasse mit den Daten der Strassenverkehrsunfallstatistik herausgearbeitet, welches die Risikofaktoren fuer toedliche oder schwere Verletzungen sind. 21 Faktoren hatten einen signifikanten Einfluss. Der wichtigste Einflussfaktor fuer die Schwere der Verletzungen ist die Art des Fahrzeugs. Personen, die mit einem motorisierten Zweirad unterwegs sind, haben eine um ein Vielfaches groessere Wahrscheinlichkeit schwerer Verletzungen. An zweiter Stelle folgt die Benutzung von Sicherheitsgurt oder Helm. Sie verringert die Wahrscheinlichkeit schwerer oder toedlicher Verletzungen um das Sechsfache. Sehr wichtig fuer Kollisionen mit festen Hindernissen ausserhalb der Fahrbahn ist die Art des Hindernisses. Bei Kollisionen mit Baeumen ist die Wahrscheinlichkeit schwerer oder toedlicher Verletzungen etwa 2,6-mal so gross wie mit Zaeunen, Mauern oder Gelaendern und dreimal so gross wie mit Schildern, Masten oder Pfosten. Kollisionen von Personenwagen mit Baeumen verursachen weit mehr Todesfaelle als alle anderen Kollisionskombinationen von Fahrzeugen und Hindernissen. Alkoholeinfluss hat ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit schwerer Verletzungen. Weitere Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit von schweren Verletzungen erhoehen, sind hoeheres Alter und das weibliche Geschlecht sowie die geltende Hoechstgeschwindigkeit. Je hoeher die erlaubte Hoechstgeschwindigkeit, desto schwerer sind die Verletzungen. Fuer die Verbesserung der Sicherheit auf Ausserortsstrassen wird ein Massnahmenpaket empfohlen. Stark befahrene Strassen sollten mit einer Mittelleitschranke ausgestattet werden. Ausserortsstrassen sollten hindernisfreie Seitenraeume von sechs Metern oder mehr aufweisen. Das Gefaelle am Strassenrand sollte flacher als vier zu eins sein. Polizeikontrollen sollten deutlich intensiviert werden. Zusammenfassungen sind auch in englischer, franzoesischer und italienischer Sprache vorhanden. (KfV/A)

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 144S
  • Serial:
    • BFU-REPORT
    • Issue Number: 61
    • Publisher: SCHWEIZERISCHE BERATUNGSSTELLE FUER UNFALLVERHUETUNG BFU

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01327471
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 3-908192-27-7
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 19 2011 11:54AM