BESTIMMEN DES BITUMENANTEILS VON BITUMEN-TEER-MISCHUNGEN

Der Bitumenanteil von Bitumen-Teer-Mischungen kann mit der Sulfonierungsmethode nicht zuverlaessig bestimmt werden. Diese arbeitsintensive Methode ist in der zur Zeit gueltigen Schweizer Norm 671'854 beschrieben. Es muss mit stark toxischen Chemikalien gearbeitet werden: mit pulverfoermigem und (daher kanzerogenem) Asbest, sowie mit Chloroform (Giftklasse 1) und konzentrierter Schwefelsaeure (Giftklasse 1). Aus diesen Gruenden wurden gelpermeationschromatographische Methoden zum Bestimmen des Bitumenanteils von Teerbitumen, Bitumes-Goudron und Bitumenteeren entwickelt. In der englischen Pruefvorschrift "Standard Methods for Testing Tar and its Products" ist eine gelpermeationschromatographische Methode zur Bitumenanteilsbestimmung beschrieben. Bei dieser Methode werden der Verlauf des Chromatogramms von Auge und der Bitumenanteil gravimetrisch bestimmt. Als Loesungmittel wird das toxische und explosionsgefaehrliche Tetrahydrofuran verwendet. Das Tetrahydrofuran konnte in dieser Arbeit durch das unbrennbare und weniger gesundheitsgefaehrdende Methylenchlorid ersetzt werden. Als weitere Verbesserung wurde der Bitumenanteil mit einem UV-Detektor sowie einem Integrator qualitativ und quantitativ bestimmt. Mit den ermittelten Werten wurden Eichkurven fuer das Bestimmen des Bitumenanteils in Teerbitumen, Bitumes-Goudron und Bitumenteeren ohne Kenntnis der Provenienzen und Sorten der verwendeten Bindemittel dargestellt. Fuer das Ueberpruefen der entwickelten Methode sowie der erstellten Eichkurven wurde der Bitumengehalt von je 10 Mischungen in Teerbitumen, Bitumes-Goudron und Bitumenteeren mit verschiedenen Bitumenprovenienzen und -sorten bestimmt. Sofern die Komponenten vorliegen und spezifische Eichkurven erstellt werden, betraegt die Abweichung vom effektiven Bitumenanteil fuer alle Bitumen-Teer-Mischungen hoechstens 1 Masse-Prozent. Die Uebereinstimmung der Methode, bestimmt durch eine Person mit einem Geraet und in einem Labor, ist gut. Die Streuungen sind klein und ueberschreiten 0,5 Masse-Prozent nie wesentlich. Die Methode ist fuer Bindemittel im Anlieferungszustand entwickelt worden. Grundsaetzlich kann diese Methode auch fuer Bindemittel aus Belagsmaterialien Anwendung finden. Allerdings sind dazu weitere Abklaerungen und die Erarbeitung spezifischer Eichkurven noetig. Damit liefert die Methode fuer die Kontrollen des verwendeten Bindemittels bei Baumassnahmen sowie bei Unterhalts-, Erhaltungs- und Recyclingmassnahmen (Wiederverwenden von Ausbruchmaterialien) nuetzliche Resultate und ermoeglicht wertvolle Ergaenzungen. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse sind die Ziele des Forschungsvorhabens erfuellt. Das Bestimmen des Bitumenanteils in Bitumen-Teer-Mischungen ist mit der entwickelten gelpermeationschromatographischen Methode einfacher, rascher und genauer als mit der Sulfonierungsmethode durchzufuehren. Damit kann sie problemlos die bisherige Sulfonierungsmethode ersetzen. Allerdings ist die Reproduzierbarkeit der Methode mit einer Ringanalyse abzuklaeren. Dieser Bericht beendet die Forschungsarbeit, die im Erfassungsblatt Nr. 704124 beschrieben ist. (A)

  • Corporate Authors:

    VEREINIGUNG SCHWEIZERISCHER STRASSENFACHLEUTE (VSS)

    SEEFELDSTRASSE 9
    ZUERICH,   SUISSE  CH-8008
  • Authors:
    • HEAN, S
    • STUENZI, W
  • Publication Date: 1990-7-15

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 67S
  • Serial:
    • Issue Number: 182

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01251873
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Nov 20 2010 6:13AM