TECHNIKFOLGENABSCHAETZUNG OHNE TECHNIKFOLGENBERUECKSICHTIGUNG?

Bei "Technikfolgenabschaetzung" kommt es auf den Begriffsinhalt an. Schliesslich haengt alles mit allem zusammen. Urteile und Bewertungen entspringen jedoch meistens einer partikulaeren Betrachtung und fuer das Ganze und seine Folgen ist niemand zustaendig. Der Begriff Technikfolgenabschaetzung hat in seinem Gefolge andere Begriffe wie "Umweltvertraeglichkeit", "Umfeldvertraeglichkeit", "Stadtvertraeglichkeit", "Raumvertraeglichkeit" und "Sozialvertraeglichkeit" hervorgebracht. Dabei leistet die nunmehr in Deutschland obligate Umweltvertraeglichkeitspruefung nicht das, was das Wort suggeriert. Am Ende der Pruefung kann nicht gesagt werden: Eine Massnahme sei umweltvertraeglich. Bestenfalls kann gesagt werden: Die Massnahme belastet unter gleichen Bedingungen die Umwelt weniger als ihre Unterlassung. Technikfolgenabschaetzungen sind mehr oder weniger starke Abstraktionen und erfassen nur Teile der Realitaet. Sie beduerfen ergaenzender Argumentation. Von den sieben Thesen des Referenten ist jene hervorzuheben, die da sagt, dass das nicht ausdruecklich Verbotene seine Realisierung erzwingt. Auch jene ist bemerkenswert, die davon spricht, dass ein Verzicht aus Einsicht unrealistisch sei (Autoverkehr!). Oder: Vorgaben sind besser als Ziele, Technikfolgen koennen nur ueber den Geldbeutel repariert werden. FGSV-Kolloquium am 7.-8. Mai 1990 in Mainz.

  • Authors:
    • Cerwenka, P
  • Publication Date: 1991

Language

  • German

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Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01248306
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Nov 20 2010 4:37AM