Speedless - Effektive Argumentation gegen Schnellfahren. Motivanalyse, Argumentetest, Strategieentwicklung

Ziel der Studie war die Entwicklung wirksamer Argumentationsstrategien gegen Fahren mit ueberhoehter Geschwindigkeit sowie daraus folgend die Anwendung dieser Erkenntnisse auf Verkehrssicherheitskampagnen, Oeffentlichkeitsarbeit, Schulungsprogramme fuer Kraftfahrer und die Kommunikation der Exekutive mit Fahrzeuglenkern. Das Projekt ist ein Anwendungsbeispiel der Argumentationsforschung, die sich als "missing link" zwischen der Sicherheitsforschung im bisherigen Sinn und einer effektiven kommunikativen Umsetzung versteht. Im ersten Teil wird dargelegt, dass jede Argumentation vor dem Hintergrund zahlreicher paradoxer Erscheinungen im stark emotionalisierten Verkehrsbereich gesehen werden muss. Aus dieser grundsaetzlichen Perspektive werden Ansaetze fuer eine nachhaltige Erhoehung der Verkehrssicherheit diskutiert. Im zweiten Teil wird die Notwendigkeit der Einbindung aller Verkehrssicherheitsmassnahmen in ein ganzheitliches Marketingkonzept verdeutlicht. Empfohlen wird, von folgenden drei Marketing-Arten auszugehen: a) Klassisches Produktmarketing; b) Marketing fuer zeitlich begrenztes Verhalten und c) Marketing fuer permanentes Verhalten. Im dritten Teil werden die Motive des Schnellfahrens diskutiert. Der Bericht stellt eine umfassende Motiv-Checklist zur Verfuegung. Ergaenzend zur theoretischen Analyse der Motive wird die Wirkungsweise der "Emotionalen Konditionierung" im Verkehrssicherheitsbereich dargestellt. Im umfangreichen vierten Teil werden die Ergebnisse einer Lenkerbefragung - 414 sehr ausfuehrliche Interviews mit 18- bis 60jaehrigen Fahrzeuglenkern in Oesterreich - dargestellt. Folgende Themen wurden ausfuehrlich analysiert: 1. Motive des Schnellfahrens; 2. Beschreibung des eigenen Fahrstils; 3. Staerken und Schwaechen als Fahrer - Selbsteinschaetzung; 4. Worauf legt man bei einem Fahrzeug wert; 5. Verkehrsspezifische Einstellungen, Fahrzeugbesitz und -nutzung; 6. Einstellung zu Unfallursachen; 7. Selbstbild, Selbstbeschreibung; 8. Sicherheitsgefuehl und Aengste im Strassenverkehr; 9. Meinungen, unter anderem zu "Schnellfahren, "Langsamfahren; 10. Einstellung zu Sicherheitsmassnahmen, Akzeptanz; 11. Akzeptanz von Argumenten fuer Tempolimits. Im fuenften Teil werden wichtige Grundlagen effektiver Kommunikation, die Methodik der Argumentationsforschung sowie eine besonders aussagekraeftige und kompakte Methode der Akzeptanzanalyse beziehungsweise Massnahmenevaluation vorgestellt. Als erprobtes und effektives Verfahren der Evaluation wird das "Akzeptanzprofil" vorgestellt und seine Funktionsweise anhand der Analyse der Wirkung von 40 Testargumenten demonstriert. Das Akzeptanzprofil besteht aus vier fundamentalen Aspekten der Akzeptanz, die immer simultan zu interpretieren sind: 1. Allgemeine Akzeptanz/Zustimmung; 2. Massnahmenakzeptanz/Realisationswunsch; 3. Akzeptanz mit Selbstbezug, Verhaltensabsicht und 4. Verhalten/Verhaltensbehauptung. Den sechsten Teil bildet der Test von insgesamt 40 Argumenten, die auf der Basis der sogenannten Argumentationsmatrix getextet wurden. Der siebente Teil befasst sich mit der Amtshandlung der Exekutive bei Anhaltungen wegen Fahrens mit ueberhoehter Geschwindigkeit. Der achte Teil besteht aus einer umfassenden Werbe- beziehungsweise Kommunikations-Checklist zur Entwicklung wirksamer Kampagnen. (KfV/A)

  • Authors:
    • Praschl, M
  • Publication Date: 2000

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01200234
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 5:57PM