Der verkehrspolitische Standpunkt

Der Autor ist Makrooekonom und Universitaetsprofessor an der Universitaet Wien. Er betrachtet die oesterreichische Verkehrspolitik zum einen unter dem Aspekt des Einflusses der Oekonomie auf den politischen Gestaltungswillen und zum anderen unter dem Aspekt des moeglichen Widerspruchs zwischen betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht. Verkehrspolitik kann auf Reaktion oder auf Gestaltung hin ausgerichtet sein. Reaktion ist strukturkonservativ und fuehrt keine Aenderung der Gesamtsituation herbei. Gestaltung bedeutet Antizipation und Steuerung von Entwicklungen, wobei Strukturen neu gestaltet werden sollen. Reaktion muss nicht immer kurzsichtig sein, wie der Autor anhand der neuen Strassenverbindungen im Norden und Osten Wiens zeigt. Er kritisiert allerdings Entscheidungsschwaechen hinsichtlich moeglicher Alternativen, vor allem im Personen-Nahverkehr und Gueterfernverkehr. Vor allem hinsichtlich des Gueterverkehrs muss die volkswirtschaftliche Sicht massgeblicher als die betriebswirtschaftliche sein. Das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention veranlasste die EU-Kommission, "negative externe Effekte" auf "Alpenpaessen" zur beruecksichtigen. Allerdings muessen externe Effekte nach Ansicht des Autors generell in Rechnung gestellt werden, da sie ueberall anfallen und eine regionale Anwendung diskriminierend wirkt. Im Prinzip wird die harmonisierende Wirkung der EU-Kommission anerkannt. Die "Ueberwaelzung" der Kosten auf alle, die von den Guetertransporten profitieren, wuerde regulativ auf Preis und Nachfrage wirken. Abschliessend wird kritisiert, dass die oesterreichische Verkehrspolitik mit dem Hinweis auf gesellschaftliche oder volkswirtschaftliche Notwendigkeiten wenig Gestaltungswillen zeigt. (KfV/K)

  • Authors:
    • WEIGEL, W
  • Publication Date: 2009

Language

  • German

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Filing Info

  • Accession Number: 01148731
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 25 2010 8:38AM